BUND Sachsen-Anhalt

Ein neues Projekt zum Wiesenvogelschutz am Grünen Band bei Salzwedel

05. Juni 2019 | BUND, Lebensräume, Landwirtschaft, Naturschutz

Die Vögel der agrarisch genutzten Landschaft gehören zu den Verlierern des technologisch, ökonomischen „Fortschritts“ der Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten und das nicht nur in Deutschland. Im besonderen Maße betrifft dieses unsere sogenannten Wiesenvögel. Arten, die maßgeblich auf das Vorhandensein von Grünland angewiesen sind. Die Umwandlung von Wiesen in Maisäcker, die nahezu völlige Trockenlegung des Grünlandes sowie frühe und häufige Schnitte auf diesen Flächen tragen wesentlich zum Rückgang einstmals häufiger Vogelarten wie Kiebitz und Wiesenpieper bei. Nach dem es in den Jahren 2015 bis 2018 der Koordinierungsstelle Grünes Band des BUND Sachsen- Anhalt gelungen war, den Bestand des stark in seiner Existenz bedrohten Braunkehlchens in der Region vorerst zu sichern, ist mittlerweile ein Folgeprojekt von 2019- 2021 initiiert worden, das aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) im Rahmen des Entwicklungsprogrammes für den ländlichen Raum des Landes Sachsen- Anhalt 2014- 2020 (EPLR) finanziert wird. Das Projektgebiet umfasst alle Offenlandflächen des bestehenden FFH-Gebietes „Landgraben-Dumme-Niederung nördlich Salzwedel“, einschließlich der vorgesehenen Erweiterungsflächen mit einer Gesamtgröße von. ca. 1.700 ha. Kernstück des Projektes bilden die Erfassung und der sich daran anschließende Schutz von potentiellen Brutstandorten von Kiebitz, Bekassine, Wachtelkönig, Braunkehlchen und Wiesenpieper in enger Kooperation mit den jeweiligen Bewirtschaftern. Für entstehende Ertragseinbußen bei den Betrieben durch die Managementmaßnahmen sind Ausgleichszahlungen vorgesehen. Weiterhin sollen strukturarme Wiesen durch die Ausbringung von Koppelpfählen an Entwässerungsgräben für gern auf diesen Requisiten sitzende Vögel wie das Braunkehlchen aufgewertet werden. Einen weiteren wichtigen Projektbaustein stellen Maßnahmen zur Wiedervernässung von Grünlandflächen und die Neuanlage von Klein- und Flachgewässern  dar, wodurch besonders die Bekassine aber auch Kiebitz und Wachtelkönig gefördert werden. Das Kernstück im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit bildet die Errichtung eines neuen Beobachtungsgebäudes an den von vielen Naturfreunden gut frequentierten Brietzer Teichen sowie die Organisation von Führungen in die Projektgebiete. 

 

Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Herzliche Grüße

Ute Machel

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