Nussjagd

Warum ist die Nussjagd eine gute Aktion für den Haselmaus-Schutz?
Die Haselmaus ist klein, scheu und hauptsächlich nachts in dichten Sträuchern unterwegs — also schwer zu beobachten. Deshalb wissen Biologen und Naturschützer sehr wenig darüber, wo sie in Deutschland zu Hause ist. Es wird vermutet, dass der Haselmaus viel von ihrer Heimat verloren gegangen ist. Sie zählt daher zu den gefährdeten Tierarten und ist als europäisch geschützte Art im Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgeführt. Damit Schutzmaßnahmen für die Haselmaus umgesetzt werden können, muss man erst einmal herausfinden, wo sie genau vorkommt.
Wie funktioniert die Nussjagd?
Im Herbst, wenn sich die Haselmaus Winterspeck für den Winterschlaf anfressen muss, ist die Haselnuss ihre Lieblingsnahrung.
Die Nüsse werden direkt auf dem Strauch gefressen. Dazu nagt die Haselmaus ein kleines Loch in die Haselnussschale. Wenn die aufgenagte, leere Nuss dann heruntergefallen ist, braucht man diese nur noch aufzusammeln. Viele andere Tiere fressen ebenfalls Haselnüsse. Sie hinterlassen jedoch andere charakteristische Spuren als die Haselmaus. Das ist der Ansatz für die Nussjagd.
Kinder und Erwachsene gehen im möglichen Verbreitungsgebiet auf die Suche. Sie suchen in Wäldern, Feldgehölzen oder alten Hecken nach Haselnusssträuchern. Nun werden aufgenagte Haselnüsse aufgesammelt. Anschließend werden die Nüsse nach den Spuren, die an ihnen zu entdecken sind, sortiert. Sind Nüsse dabei, von denen die Sammler denken, dass eine Haselmaus sie benagt hat, werden diese „Verdachtsfälle“ gemeinsam mit einem „Jagdbericht“ an den BUND eingeschickt. So können die BUND- Spezialisten die Nüsse kontrollieren und schrittweise die Verbreitungskarte der Haselmaus vervollständigen.