BUND Sachsen-Anhalt

Erneuerung der Artenvielfalt: Waldläusekraut und Deutscher Ginster blühen wieder am Grünen Band zwischen Brome und Steimke

25. Mai 2023 | BUND, Grünes Band, Naturschutz

Die Maßnahmen des BUND Sachsen-Anhalt e.V. zeigen Wirkung, können aber durch fehlende Unterstützung des Landes erstmal nicht fortgesetzt werden.

Nach intensiven Erhaltungsmaßnahmen auf dem ehemaligen Grenzstreifen zwischen Brome und Steimke hat der BUND Sachsen-Anhalt erfreuliche Entwicklungen zu vermelden. Das seltene Waldläusekraut (Pedicularis sylvatica) hat sich in diesem Bereich stark ausgebreitet, und auch der Deutsche Ginster (Genista germanica) konnte neu im Grünen Band entdeckt werden.

Das Waldläusekraut, eine zweijährige krautige Pflanze, die selten Wuchshöhen von 20 Zentimetern überschreitet, findet man in Deutschland nur zerstreut bis selten. Es gedeiht vorzugsweise auf Feuchtwiesen in Wäldern, in Flach- und Quellmooren sowie an Grabenrändern. Die Art geht stark zurück, da extensiv genutzte Frisch- und Feuchtwiesen brach liegen, Feuchtwiesen trockengelegt und solche Gebiete zunehmend intensiv beweidet werden. Daher ist das Waldläusekraut in Sachsen-Anhalt in der Kategorie 2 der Roten Liste (stark gefährdet) eingestuft. Im Altmarkkreis Salzwedel stellt dieses Vorkommen im Grünen Band den einzigen aktuell bekannten Nachweis dar.

Ebenso erfreulich ist die Entdeckung des Deutschen Ginster. Dieser Halbstrauch, der Wuchshöhen von 20 bis 60 Zentimetern erreicht, ist in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen vom Aussterben bedroht und in Sachsen-Anhalt als gefährdet (Rote Liste 3) eingestuft. Der Deutsche Ginster meidet Kalkgebiete und bevorzugt trockene Sandböden in Heiden, lichten Wäldern und auf Magerwiesen.

Die umfangreichen Maßnahmen zur Artenförderung, einschließlich der Entfernung der nachwachsenden Gehölze und der anschließenden späten Mahd, wurden vor etwa drei Jahren durch ein Landesprogramm (Artensofort-Förderung) finanziert. Bis zum letzten Jahr wurde die späte Mahd durch ein spezielles Förderprogramm des Landes (Pflege von Splitterflächen) unterstützt. Leider hat die neue Landesregierung unter Leitung des CDU-Landwirtschaftsministeriums diese Pflegeverträge gekündigt, ohne einen adäquaten Ersatz bereitzustellen. Daher ist die Pflege ab diesem Jahr nicht mehr gesichert.

„Die Entdeckung dieser beiden Arten ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die umfangreichen Bemühungen zur Erhaltung und Wiederherstellung der Artenvielfalt auf dem ehemaligen Grenzstreifen Früchte tragen.“ Sagt Dieter Leupold, Leiter der Koordinierungsstelle Grünes Band des BUND Sachsen-Anhalt e.V „Der BUND Sachsen-Anhalt hofft auf eine Erneuerung der Förderung des Landes, um seine Bemühungen fortsetzen zu können und in den kommenden Jahren noch weitere seltene und gefährdete Arten in diesem Gebiet begrüßen zu können.“ so Dieter Leupold weiter.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
Dieter LEupold gruenesband@bund-sachsen-anahlt.de

 

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