Wer hat die Nüsse angeknabbert?
Haselmäuse sind Nagetiere. Sie gehören zu den Schlafmäusen (Bilchen) und sind nachtaktive Tiere, die etwa die Größe einer Hausmaus haben. Die Winterschlaf haltenden Tiere fressen je nach Jahreszeit Blüten, Pollen, Früchte und natürlich Haselnüsse. Sie bekommen 1-2 mal im Jahr Nachwuchs mit 2-6 Jungtieren.
Ihr Lebensraum sind Laubwälder mit starkem Unterwuchs. In Sachsen-Anhalt kommen die Nager im Süden bzw. Südwesten vor. Ihr wichtigstes Verbreitungsgebiet ist der Harz. Hier bauen die Haselmäuse Nester in Baumhöhlen und dichtem Gebüsch, aber auch in Nistkästen.
Die Haselmaus ist vom Aussterben bedroht und daher besonders geschützt. Diese Maßnahmen reichen jedoch nicht aus, wenn die Lebensräume der Tiere kontinuierlich zerstört werden. Durch die Verinselung der Wälder kommt es beispielsweise nicht mehr zum Genaustausch zwischen den Populationen und so steigt die Anfälligkeit der Nager für Erbkrankheiten durch Inzucht. Außerdem fehlt inzwischen in vielen Wäldern die wichtige Strauchschicht. Dadurch gibt es kaum noch Versteckmöglichkeiten, aber auch die benötigte Vielfalt an Nahrung lässt sich so für die Tiere kaum noch finden.
Verbreitung
Die Haselmaus besiedelt Europa von Südschweden bis zum Mittelmeer und östlich bis Russland. Die Art fehlt in Teilen Großbritanniens, in Irland, auf der Iberischen Halbinsel und in weiten teilen Skandinaviens. Auch aus Belgien, den Niederlanden und dem norddeutschen sowie dem polnischen Tiefland sind keine zusammenhängenden Vorkommen bekannt.
In Deutschland ist die Haselmaus vor allem im kollinen und montanen Bereich verbreitet. Für Ostdeutschland betrifft dies den Harz, die Rhön, den Thüringer Wald, das Erzgebirge und die Lausitz.
Ein isoliertes Vorkommen auf Rügen konnte kürzlich bestätigt werden.
In Sachsen-Anhalt existieren derzeit mit dem Harz, dem Unstrut-Triasland und dem Zeitzer Forst drei mehr oder weniger getrennte Vorkommensgebiete im Süden und Südwesten.
Das wichtigste Verbreitungsgebiet ist dabei der Harz, wo sich die Haselmauspopulationen auf den Südharz (Gipskarst) sowie das Holzplateau im Ober- und Ostharz konzentrieren.
Im Unstrut-Triasland wird das Gebiet südlich der Unstrut und westlich der Saale besiedelt, wo die Haselmaus in den Laubmischwäldern offenbar nicht selten ist.
Das Vorkommen der Haselmaus in Sachsen-Anhalt ist derzeit nur unzureichend untersucht. Das Verbreitungsbild basiert zum überwiegenden Teil auf Einzelbeobachtungen.
Haselmaus-Wissen
Die Haselmaus gehört zu den Schläfern (Gliridae), die auch Bilche genannt werden. Sie ist die kleine Verwandte des größeren Siebenschläfers und Gartenschläfers, wie ein Blick auf den Schwanz sofort verrät: Er ist dicht, fast buschig behaart, ein perfektes Steuer beim Springen im Geäst. Die echten Mäuse haben dagegen einen dünnen, fast nackten Schwanz.
Die Haselmaus besiedelt Europa von Südschweden bis zum Mittelmeer und östlich bis Russland. Die Art fehlt in Teilen Großbritanniens, in Irland, auf der Iberischen Halnbinsel und in weiten teilen Skandinaviens. Auch aus Belgien, den Niederlanden und dem norddeutschen sowie dem polnischen Tiefland sind keine zusammenhängenden Vorkommen bekannt.
Der natürliche Lebensraum erstreckt sich über reich strukturierte Laubwälder, in denen entsprechend ein dichter Unterwuchs zum Beispiel aus Sträuchern der Brombeere oder Himbeere vorhanden ist.
Haselmäuse brauchen Abwechslung im Futter – Knospen und Blüten im Frühjahr, Beeren und Früchte im Sommer, Samen und Nüsse im Herbst - was nur in reich strukturierten, unterholzreichen Wäldern zu finden ist.
In unseren Wäldern fehlt oft die für Haselmäuse so wichtige Strauchschicht mit Nahrungspflanzen. Auch an den Waldrändern (= Waldsaum) befindet sich oft keine zusammenhängende Strauchschicht.
Haselmäuse sind in weiten Teilen ihrer Verbreitungsgebiete selten geworden oder völlig verschwunden. Schuld daran ist die weitreichende Vernichtung der natürlichen Lebensräume. Die Europäische Gemeinschaft führt die Haselmaus im Anhang IV der Fauna-Flora-Habitat (FFH-) Richtlinie auf. Sie ist somit eine Art von gemeinschaftlichem Interesse, die streng zu schützen ist.