Der Feldhamster ist ein bundesweit stark gefährdetes Tier. In Sachsen-Anhalt, das ehemals zum Kerngebiet seiner mitteleuropäischen Verbreitung gehörte, ist er innerhalb weniger Jahrzehnte vom Schädling zu einer vom Aussterben bedrohten Art geworden. Die Besiedlungsdichte des Feldhamsters hat in den letzten Jahren so stark abgenommen, dass er bereits an einer Vielzahl seiner früheren Siedlungsgebiete nicht mehr zu finden ist. Und dieser Trend hält weiter an! Selbst die besten Böden sind heute keine Garantie mehr für ein Feldhamstervorkommen.
Seiner Gefährdung wird heute auch EU-weit Rechnung getragen: Gemäß der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie ist der Feldhamster eine streng zu schützende Art von gemeinschaftlichem Interesse.
Wie hat sich das Verbreitungsgebiet des Feldhamsters verändert?
Während die Verbreitung des Feldhamsters im Gebiet des heutigen Bundeslandes Sachsen Anhalt vor 1936 über die ertragreichen Böden hinausging, ist das Areal inzwischen stark geschrumpft.
Erst 2017 ist es uns gelungen, durch eine Klage vor dem Oberverwaltungsgericht Magdeburg den drohenden Tod zahlreicher Feldhamster abzuwenden. Auf einem Gelände der Stadt Sangerhausen sollte für ein Bauvorhaben ein 40-köpfiger Feldhamsterbestand während des Winterschlafs einfach ausgegraben und umgesiedelt werden. Das hätte jedoch für viele der streng geschützten Tiere den Tod bedeutet. Gleichzeitig wäre mit Baubeginn einer der wenigen Feldhamster-Lebensräume auf rund 140 Hektar zerstört werden.
Nur, wenn wir dem Feldhamster ausreichend Flächen als Lebensraum zur Verfügung stellen, kann die Art auf Dauer erhalten werden. Wir müssen es schaffen, dass Sachsen-Anhalt nicht erneut um eine Tierart ärmer wird.