BUND Sachsen-Anhalt

Seltene Entenart entdeckt: Ornithologe des BUND Sachsen-Anhalt e.V. findet Knäkente mit acht Jungen in der Altmark

21. Juni 2023 | BUND, Grünes Band, Brietzer Teiche, Lebensräume, Naturschutz

Eine bemerkenswerte Entdeckung hat der Ornithologe Olaf Olejnik vom BUND Sachsen-Anhalt e.V. gemacht und eine Knäkente mit acht Jungen an den Brietzer Teichen bei Salzwedel gesichtet.

Die Knäkente, eine kleine, scheue Ente mit einer Länge von 37 bis 41 cm, ist in Deutschland äußerst selten und wird in der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands in der Kategorie 1 als vom Aussterben bedroht geführt. Nur etwa 1500 Reviere sind in Deutschland bekannt, darunter etwa 40 in Sachsen-Anhalt, hauptsächlich im Elbtal.

„Die Entdeckung dieser Knäkente mit acht Jungen ist eine kleine Sensation, nicht nur da diese Art in Deutschland in der Regel nur als Durchzügler vorkommt, sondern auch aufgrund der gegenwärtigen Bedrohung durch die anhaltende Dürre in der Region.“ meint Olaf Olejnik, Ornithologe des BUND Sachsen-Anhalt e.V.

Ihre seltenen deutschen Brutgebiete sind hauptsächlich auf das Tiefland beschränkt und nur unregelmäßig besetzt. Knäkenten bevorzugen überschwemmte Wiesen mit reichlich Pflanzenwuchs für ihr Brutrevier.

„Die derzeitige Trockenheit stellt eine ernsthafte Gefahr für den Fortbestand dieser bereits bedrohten Art dar.“ so Olejnik weiter, und fügt noch hinzu: „Die gesichtete Mutterente mit ihren acht Jungen ist jedoch ein Zeichen der Hoffnung für den Bestand dieser Art in der Region. Wir sehen hier, dass unsere Bemühungen zur Vernässung der Gebiete am Grünen Band Früchte tragen.“

Die Knäkente ist bekannt für ihr charakteristisches, schnarrendes und fast stimmloses "klerrb", das insbesondere während der Balz und des Fluges zu hören ist.

Das Nest der Knäkente besteht aus einer Mulde, die mit Gras und Daunen ausgepolstert wird, und wird in dichter Vegetation in Wassernähe angelegt. Nach einer Brutzeit von 21 bis 23 Tagen sind die Jungen nach 35 bis 42 Tagen flügge.

Die Entenmutter mit ihren Jungen kann im Moment noch bis etwa Ende Juli vom Beobachtungsgebäude an den Brietzer Teichen aus beobachtet werden.

Ende Juli beginnen die Vögel dann ihren Zug in die Überwinterungsgebiete in Afrika, Nordindien und Südostasien.

Foto © Olaf Olejnik: Knäkenten-Mutter mit ihren acht Jungen

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