BUND Sachsen-Anhalt

Tag der biologischen Vielfalt

21. Mai 2021 | Nachhaltigkeit, Lebensräume, BUND, Klimawandel, Naturschutz

Bundesregierung muss Naturzerstörung stoppen – Arten und Lebensräume schützen

Berlin. Zum Internationalen Tags der biologischen Vielfalt am Samstag fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Bundesregierung zu konsequentem Naturschutz weltweit und hierzulande auf. „Der weltweite Verlust der biologischen Vielfalt bedroht unsere Lebensgrundlagen. Über eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht. Der Weltbiodiversitätsrat warnt vor einem ökologischen Kollaps“, sagt BUND-Vorsitzender Olaf Bandt.

Die Zerstörung der biologischen Vielfalt bedroht die Menschheit mindestens so sehr wie die Klimakrise, so Bandt: „Ein radikaler Wandel in der Art, wie wir leben und wirtschaften ist dringend erforderlich. Wir Menschen sind von intakten Ökosystemen abhängig. Sie sind die Grundlage unseres Lebens und der Schatz künftiger Generationen. Die Bundesregierung muss schnelle und wirksame Maßnahmen gegen den drohenden ökologischen Zusammenbruch umsetzen. Wir müssen umdenken: nötig ist echte Nachhaltigkeit statt ständiges Wirtschaftswachstum.“

Für ein solches Umdenken setzen sich BUND und Paritätischer Gesamtverband in ihrer Zukunftsagenda ein. „Unsere ‚Zukunftsagenda für die Vielen‘ zeigt, wie der Erhalt der biologischen Vielfalt sozialverträglich möglich ist: Agrarwende, Verkehrswende, Energiewende und Abkehr vom Wachstum unseres Ressourcenverbrauchs sind unverzichtbare Bausteine, wenn das globale Ziel zum Erhalt der biologischen Vielfalt erreicht werden soll“, sagt Bandt.

Der BUND ruft die Bundesregierung auf, naturfreundliche Rahmen-Bedingungen zu setzen: Es gilt, naturschädliche Subventionen, Investitionen und Handelsverträge wie Mercosur umgehend zu stoppen. Sie muss Deutschlands viel zu großen ökologischen Fußabdruck in der Welt verkleinern. Die Menschheit beansprucht zu viele Ressourcen und trägt damit zur Zerstörung der biologischen Vielfalt weltweit bei. Würden alle Menschen der Erde so leben wie wir, bräuchten wir drei Planeten. Bei den in diesem Jahr anstehenden Verhandlungen für neue globale Ziele der Vereinten Nationen zum Schutz der biologischen Vielfalt muss sich die Bundesregierung dafür einsetzen, einen ehrgeizigen Plan zu verabschieden. Zudem muss Deutschland die jährlichen Ausgaben für den weltweiten Schutz der Biodiversität auf zwei Milliarden Euro vervierfachen.

„Auch hierzulande sind wertvolle Ökosysteme stark geschädigt“, so Bandt. „Wir müssen dem Verlust der Natur durch ein engagiertes Sofortprogramm begegnen.“ Viele natürliche Lebensräume übernehmen wichtige Aufgaben: Moore und Wälder als Kohlenstoffsenke, Auen als Hochwasser-Barrieren, Wiesen und letzte Streuobst-Bestände als Horte der Artenvielfalt. 

Der BUND fordert Bund und Länder auf, eine Milliarde Euro für den Naturschutz hierzulande als jährliches Investitionsprogramm. Sie müssen wirksame Artenhilfsprogramme und ein engagiertes Qualitätsprogramm bereitstellen. Nur dann können die bestehenden Schutzgebiete endlich ihre volle Schutzwirkung entfalten und ihren Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten.

Mehr Informationen:
Zum globalen Bericht des Weltbiodiversitätsrates: www.bund.net/ipbes
Die Zukunftsagenda von BUND und Paritätischen Gesamtverband finden Sie unter: www.zukunftsagenda.de

Hinweis an Redaktionen:
Der BUND nimmt den Internationalen Tag der Biodiversität am 22. Mai als Startpunkt, um in den kommenden Monaten auf in Deutschland gefährdete Arten aufmerksam zu machen: Mit Porträts unserer Art des Monats wollen wir in den kommenden Monaten das Bewusstsein für die Vielfalt hierzulande wecken und für ihren Erhalt werben. Kommen Sie bei Interesse gerne auf uns zu. Den Auftakt macht das Bodensee-Vergissmeinnicht: www.bund.net/bodensee-vergissmeinnicht

Kontakt: Magnus Wessel, BUND-Experte für Naturschutzpolitik, Tel.: 030-275-86-543, E-Mail: magnus.wessel@bund.net und Nicola Uhde, BUND-Expertin für globale Biodiversitätspolitik, Tel.: 0151 141 48 267, nicola.uhde(at)bund.net

BUND-Pressestelle:
Daniel Jahn | Judith Freund | Heye Jensen
Tel. 030-27586-531 | -497 | -464 | E-Mail: presse(at)bund.net, www.bund.net

Sie erreichen die Pressestelle zurzeit vorrangig mobil:
Judith Freund: 0176-476 841 64
Heye Jensen: 01590-633 23 72

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