Auf diese Weise entsteht eine artenreiche Wildblumenwiese als vielfältiger Lebensraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Dabei setzen Christian Kunz und Steffi Weinhold bewusst auf Totholz aus dem Bürgerholz als natürliche Einfriedung. Die überragende Rolle, die abgestorbene Bäume für die Artenvielfalt spielen, ist in der Wissenschaft längst bekannt. So bilden Alt- und Totholzbestände in den Wäldern die Lebensgrundlage für Tausende Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. Eine besondere Bedeutung hat das Totholz für die xylobionten (holzbewohnenden) Käfer. Sie machen insgesamt 25% aller in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Käferarten aus und sind in ihrem Bestand stark bedroht. 60% der xylobionten Käfer stehen auf der Roten Liste.
Die neue Totholz-Einfriedung bildet eine gute Grundlage für Artenvielfalt und Biodiversität, doch ist hier noch längst nicht Schluss. Die Ortsgruppe Jerichower Land hat große Pläne für den Artenschutzturm:
Unter dem Dach werden Nisthilfen für Mauersegler befestigt. Der selbst gebaute Eulenkasten steht bereits im Turm und ist noch in diesem Jahr für den Euleneinzug bereit. Und auch Fledermäuse finden an der Ostseite des Turmes bald eine gemütliche Wochenstube, die hier mit der freundlichen Unterstützung und Beratung von Holger Kraemer aus Blumenthal entsteht. Zusätzlich wird für die Tiere am Boden gesorgt, denn im unteren Bereich des Turmes entstehen Quartiere für Kleinsäuger, Amphibien und Reptilien. Und zum Schluss runden Nisthilfen für Wildbienen und Insekten das Konzept des Artenschutzturms ab.