Das Grüne Band: Vom Todesstreifen zur Lebenslinie

Fast 40 Jahre lang war Deutschland geteilt. Die innerdeutsche Grenze wurde mit hohen Mauern, Stacheldraht und Wachtürmen streng bewacht. Gleichzeitig gab sie der Natur eine Atempause: Der Grenzstreifen wurde zum Refugium für mehr als 1.200 seltene und gefährdete Pflanzen und Tiere. Der BUND hat seit dem Fall der Mauer hier eines der größten und bedeutendsten Naturschutzprojekte geschaffen.

Was das Grüne Band braucht:

  • Das Grüne Band ist unersetzliches Rückzugsgebiet und Wanderkorridor für bedrohte Tiere und Pflanzen - es muss erhalten werden! Lücken müssen geschlossen werden!
  • Die intensive Landwirtschaft zurückdrängen!
  • Grünes Band Europa als UNESCO-Weltnatur- und -kulturerbe sichern!
  • Das Grüne Band ist ein lebendiges Denkmal zur friedlich überwundenen Teilung Deutschlands - das Bewahren seiner kulturhistorischen Bedeutung als Erinnerungslandschaft ist unerlässlich!

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Vom Grenzstreifen zur Lebenslinie

Mitten durch Deutschland zieht sich ein "Grünes Band" wo einst die deutsch-deutsche Grenze war. Aus dem einstigen Todesstreifen ist heute eine grüne Lebensader geworden. Es ist ein Naturschutzprojekt, welches national als auch international eine große Anzahl von schützenswerten und einzigartigen Biotopen aufweist.
Im Schatten der deutsch-deutschen Grenze entwickelte sich, auch über die Grenzen hinweg, eines der wertvollsten Biotope Deutschlands und Europas.
Tiere und Pflanzen, die man in Deutschland kaum noch findet, fanden auf dem innerdeutschen Grenzstreifen einen Rückzugsraum. Das Grüne Band fungiert durch den Verbund der vielfältigen Biotope als Wanderkorridor für viele seltene Pflanzen- und Tierarten. Naturschützer aus Ost und West setzen sich seit der Wende für den Schutz dieses Rückgrats eines einzigartigen ökologischen Netzwerkes ein.

Heute wird das Grüne Band von vielen Partnern aus ganz Europa gemeinsam gestützt. Das Grünes Band Europa verbindet nun nicht nur Naturräume, sondern Menschen miteinander. 

 (BUND Sachsen-Anhalt)

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Dieter Leupold

Projektleiter Grünes Band Sachsen-Anhalt bei der BUND-Stiftung
E-Mail schreiben Tel.: 039000 - 986272 Mobil: 0151 - 12558830 Fax: 03901 - 3939760

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Grünen Bandes in Sachsen-Anhalt ist Nationales Naturmonument

Das „Grüne Band“, ein einzigartiger Biotopverbund, der sich durch ganz Europa zieht, ist ein lebendiges Denkmals zur friedlich überwundenen Teilung Deutschlands.

Das Grüne Band ist es eine Spur in der Landschaft, die an die Überwindung der inner-deutschen Teilung erinnert. Der ehemalige Todesstreifen ist heute eine durchlässige Lebenslinie und verbindet Ost und West sowohl in Deutschland als auch in Europa. Als Bestandteil des Nationalen Naturerbe Deutschlands verdient unseren besonderen Schutz.
Sachsen-Anhalt hat mit einer Länge von 345 km den nach Thüringen zweitlängsten Anteil am Grünen Band Deutschland. Wo früher Zaun, Stacheldraht und Todesstreifen Menschen, Dörfer und Landstriche getrennt habe, gibt das Grüne Band nun Raum für heimische Tier- und Pflanzenarten und ist ein Erinnerungs- und Erholungsort für die Menschen. 

Für viele bestandsbedrohte Arten und Lebensräume besitzt das Grüne Band inzwischen überregionale, oft sogar bundesweite Bedeutung. Nach aktuellen Erhebungen sind bundesweit noch 87 % des Grünen Bandes als Biotopverbund intakt. 13 % des Grünen Bandes weisen Lücken im Biotopverbund auf. Dabei hat Sachsen-Anhalt mit einer Gesamtlänge von ca. 100 km den größten Anteil an Lücken und trägt somit für den Lückenschluss im Grünen Band eine besondere Verantwortung.

Im Jahr 2005 hat die Bundesregierung das Grüne Band als Teil des Nationalen Naturerbes anerkannt. 2009 hat der Deutsche Bundestag das Grüne Band als Teil des Nationalen Biotopverbundes in das Bundesnaturschutzgesetz aufgenommen. Nun hat auch Sachsen-Anhalt das Grünen Band als Nationales Naturmonument ausgewiesen und wird so der besonderen Verantwortung des Landes gerecht und ermöglicht den Schutz des Grünen Bandes vor weiteren Eingriffen sowie das Bewahren seiner kulturhistorischen Bedeutung als Erinnerungslandschaft besser als jeder andere Schutzstatus.

Das Grüne Band kann mit seinem Dreiklang aus Naturschutz, Grenzgeschichte und Kultur als wichtiger Impulsgeber einer nach-haltigen Regionalentwicklung dienen. Gerade die Erfahrungen aus unsere Aktivitäten am Grünen Band in der nördlichen Altmark zeigen, dass dieses Miteinander sehr gut gelingen kann und das Grüne Band nicht als neue Grenze verstanden wird.
Die Ausweisung neuer, grenzüberschreitender Rad- und Wanderwege sowie die Angebote zu Führungen laden die Menschen ein diesen Raum in all seinen Facetten kennen zu lernen.
Auch im Hinblick auf die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland und Europa erinnert uns das Grüne Band daran, dass ein friedlicher gesellschaftlicher Umbruch durch die Entschlossenheit und den Mut vieler Menschen möglich ist. Es gilt aus den Erfahrungen der deutschen Wiedervereinigung Kraft und Mut für die Zukunft zu schöpfen. Auch dafür steht das Grüne Band als Symbol.

Das „Nationale Naturmonument“ ist eine Kategorie nach dem Bundesnaturschutzgesetz für Schutzgebiete in Natur- und Landschaftsschutz von nationaler Bedeutung. Gebiete, die „1. aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, kulturhistorischen oder landeskundlichen Gründen und 2. wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit von herausragender Bedeutung sind.“ können als Nationale Naturmonumente ausgewiesen werden.

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