Bereits Mitte Mai nahmen der BUND Sachsen-Anhalt und die BUND-Kreisgruppe Burgenlandkreis zum geplanten Neubau einer Ausbildungsanlage für Kampfmittelabwehrkräfte offiziell Stellung, brachten zahlreiche Einwände vor und begründeten die nachdrückliche Ablehnung. Nach beantragter Akteneinsicht in die Antragsunterlagen wurde deutlich, dass erhebliche Beeinträchtigungen des Natura 2000-Gebietes Zeitzer Forst und streng geschützter Arten erwartet werden. „Umso mehr verwunderte es unsere BUND-Kreisgruppe, dass man im Umweltamt des Burgenlandkreises von keiner bzw. einer nur sehr geringen Beeinträchtigung für das Naturschutzgebiet ausgeht. Daran haben wir arge Zweifel.“, sagt Wolfgang Gotthelf, stellvertretender Vorsitzender der BUND-Kreisgruppe Burgenlandkreis.
Ralf Meyer, Landesvorsitzender des BUND Sachsen-Anhalt e.V., ergänzt: „Völlig verkannt durch den Antragsteller und die Untere Naturschutzbehörde wird die zwingende Notwendigkeit einer Umweltverträglichkeitsprüfung bei zu erwartenden erheblichen Beeinträchtigungen. Dies haben wir von juristischer Seite prüfen lassen und der Unteren Naturschutzbehörde mitgeteilt. Sollte der Burgenlandkreis ohne Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung eine Genehmigung erteilen, wäre dies rechtswidrig und der BUND wird ein rechtliches Vorgehen dagegen in Erwägung ziehen.“
Der Zeitzer Forst ist das größte zusammenhängende Waldgebiet im Süden Sachsen-Anhalts und ist auch durch seine Offenflächen Heimat vieler Arten. Insbesondere erwartet der BUND Beeinträchtigungen für zahlreiche Vogelarten wie beispielsweise Neuntöter, Grauammer und Braunkehlchen. Hinzu kommen Amphibien- und Reptilienarten wie die akut vom Aussterben bedrohte Kreuzotter, die seltene und streng geschützte Schlingnatter und die Zauneidechse.