BUND Sachsen-Anhalt

BUND: 2. MIFA verhindert – Lebensraum bleibt erhalten

31. Mai 2017 | Lebensräume, Nachhaltigkeit, Naturschutz

Feldhamster werden nicht umgesiedelt

Magdeburg / Sangerhausen, 31.5.17: Die Stadt Sangerhausen wird ihren eigenen Antrag zum Umsiedeln von 40 Tieren des geschützten und vom Aussterben bedrohten Feldhamsters vorerst nicht weiterverfolgen – der Investor hat die vereinbarte finanzielle Sicherungsleistung nicht getätigt. Der Lebensraum der Kernpopulation bleibt erhalten.

Die Stadt Sangerhausen hatte dazu bereits Ende Oktober 2016 eine Ausnahmegenehmigung beantragt und wollte diese sofort umsetzen, weil ein holländischer Investor auf den von einer lokalen Hamster-Population bewohnten Flächen ein Gartenbaukompetenzzentrum realisieren wollte. Auf Beschwerde des BUND hatte das Oberverwaltungsgericht des Landes Sachsen-Anhalt in Magdeburg (OVG) dies abgelehnt.

BUND-Landesvorsitzender Ralf Meyer begrüßt, dass nun Klarheit geschaffen wurde und daher  der Lebensraum für den Hamster erhalten werden kann: „Dass der Investor Charlottes Garden nicht die 100 000 Euro hinterlegt hat, macht deutlich, auf welch tönernen Füßen das Projekt stand. Der Einsatz des BUND und das Urteil des Oberverwaltungsgerichts haben sich für die Hamster und den Artenschutz gelohnt.“

Bereits im Dezember 2016 hatte der BUND Zweifel an der Seriosität des Investors geäußert, stieß damit aber in zahlreichen Amtsstuben in Sangerhausen und Magdeburg auf taube Ohren. Trotz der aufgeheizten öffentlichen Debatte bestand das Ziel des BUND darin, ein Maximum an Hamsterschutz zu erreichen ohne die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Sangerhausen zu behindern. Bei Angeboten zur Teilnahme an Runden Tischen und Gesprächen über einen Kompromiss hat sich der Naturschutzverband offen und konstruktiv eingebracht.

„Durch seine beharrliche und kritische Begleitung des Vorhabens hat der BUND nicht nur die Lebensraumzerstörung des Feldhamsters, sondern auch ein zweites  wirtschaftliches Fiasko a la MIFA verhindert. Für Entwarnung besteht aber leider kein Anlass, der Feldhamster ist nach wie vor vom Aussterben extrem bedroht. „Es muss uns gelingen, Stück für Stück hamsterfreundliche Bewirtschaftungsformen gemeinsam mit den Landwirten umzusetzen. Nur dann hat der Hamster eine Chance“, so Ralf Meyer abschließend.

Rückfragen:
Ralf Meyer, Landesvorsitzender, mobil: 0163-290 1803 

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