BUND Sachsen-Anhalt

Früh dran: BUND meldet erste Kiebitz-Küken im Raum Salzwedel

24. April 2024 | Brietzer Teiche, Grünes Band, Naturschutz

In den vom BUND betreuten Gebieten am Grünen Band und in der Landgraben-Dumme-Niederung brüten zahlreiche Kiebitze. Vor einigen Tagen sind bereits erste Küken der geschützten Vogelart geschlüpft – rund zwei Wochen früher als üblich

Salzwedel. Der BUND Sachsen-Anhalt betreut am Grünen Band und in der Landgraben-Dumme-Niederung nördlich von Salzwedel mehrere Flächen. Der BUND will mit seinen Naturschutzmaßnahmen unter anderem die Brut- und Lebensbedingungen für den Kiebitz verbessern. Seit Mitte Februar ist der Zugvogel aus seinen Winterquartieren zurück und bereits jetzt sind die ersten Küken geschlüpft.

„Aufgrund der warmen Witterung in den letzten Monaten hat die Paarung früher stattgefunden und so sind auch die Kiebitz-Küken rund zwei Wochen früher geschlüpft“, so Dieter Leupold vom BUND.

Trotz des frühen Schlüpfzeitpunkts besteht keine Sorge, dass die jungen Vögel nicht genügend Nahrung finden, denn aufgrund des warmen Wetters konnten sich auch Insekten und Würmer bereits gut entwickeln. Die jungen Vögel profitieren zusätzlich davon, dass das Gras noch nicht so hoch gewachsen ist, denn so können sie sich besser fortbewegen. Kiebitz-Jungen werden nicht gefüttert, sondern gehen selbst auf Nahrungssuche. Das niedrige Gras birgt allerdings auch die Gefahr, dass sie von Fressfeinden leichter gesehen werden.

Kiebitze legen ihre Nester auf dem Boden an und bevorzugen dafür Feuchtgebiete. Dieser Lebensraum ist aber immer seltener zu finden, unter anderem weil viele der Flächen entwässert wurden, um sie landwirtschaftlich nutzen zu können. Somit ist die Anzahl der Kiebitze stark zurückgegangen. In Deutschland und in Sachsen-Anhalt gilt der Kiebitz, der  in diesem Jahr Vogel des Jahres  ist, als „stark bedroht“.

Um den Kiebitzen eine optimale Brutlandschaft zu bieten, hat der BUND insbesondere in den Brietzer Teichen zahlreiche Maßnahmen umgesetzt: Der BUND hat die vorhandenen Gewässer vergrößert und optimiert sowie in den Flachwasserbereichen Inseln geschaffen, auf denen sich die Brutpaare niederlassen können. Damit Graugänse nicht vom Wasser aus die Inseln betreten und die Kiebitze beim Brüten stören, sind die einzelnen Brutinseln umzäunt.

Am Grünen Band lässt der BUND mit Unterstützung der Unteren Naturschutzbehörde des Altmarkkreises Salzwedel und des Unterhaltungsverbandes "Jeetze" auf landwirtschaftlichen Flächen das Wasser anstauen. So soll erreicht werden, dass die Flächen bis in den Mai hinein feucht bleiben. Die Chancen dafür stehen dieses Jahr gut, denn aufgrund der hohen Niederschläge im Winter und Frühjahr steht das Wasser in den Wiesen so hoch wie seit den 1960er Jahren nicht mehr.

Landwirtschaftliche Betriebe, die von der Vernässung durch die Staumaßnahmen betroffen sind, erhalten einen finanziellen Ausgleich.

 

Pressekontakt:

Annette Littmeier
BUND Sachsen-Anhalt - Projektbüro Grünes Band
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail: annette.littmeier(at)bund-sachsen-anhalt.de

 

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