BUND Sachsen-Anhalt

Wintersportprojekt Schierke für BUND nicht zukunftsfähig

19. Mai 2017 | Harz, Klimawandel, Lebensräume, Naturschutz, Wälder

Das geplante Wintertourismus-Projekt „Natürlich Schierke“ ist für den BUND Sachsen-Anhalt nicht zukunftsfähig und verstößt gegen Naturschutzrecht.

Magdeburg: Das geplante Wintertourismus-Projekt „Natürlich Schierke“ ist für den BUND Sachsen-Anhalt nicht zukunftsfähig und verstößt gegen Naturschutzrecht.

„Die massiven Beeinträchtigungen zweier Natura 2000-Gebiete mit ihrer großen Artenvielfalt und insbesondere die nicht kompensierbaren Eingriffe in Moorwälder sind mit nationalen und europäischen Naturschutzrecht nicht vereinbar“, ist sich BUND-Landesvorsitzender Ralf Meyer sicher. „Vor dem Hintergrund des Klimawandels droht das maßgeblich auf Kunstschnee fußende Projekt zu einer gigantischen Fehlinvestition zu werden“, ergänzt sein Stellvertreter Torsten Eicke.

Wenn es auch einige noch nicht wahrhaben wollen, auf der geplanten Trasse gibt es mehrere Flächen mit dem streng geschützten Lebensraum Moorwald, dies wurde sowohl vom beauftragten Büro des Investors wie auch bei den Nachkartierungen des Landesamtes für Umweltschutz (LAU) nachgewiesen. Für den BUND sind Fachkompetenz und Reputation der für sämtliche FFH-Fragen zuständigen Landesbehörde völlig unstrittig.

„Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wie Mitglieder des Landtages und sogar Minister dies in  Zweifel ziehen und durch private Gutachter überprüfen lassen möchten“, so der BUND-Landesvorsitzende weiter. „Völlig unverständlich sei aber, dass es zwischen der Vorgängerregierung und dem Investor-Büro nach Presseberichten offenbar Absprachen zur Untersuchungsmethodik gegeben haben soll.“ Diese ist nach Kenntnis des BUND seit Jahren festgelegt, veröffentlicht und damit nicht beliebig in Gesprächen anpassbar.

Statt weiterhin auf Schneekanonen zu setzen, so der BUND abschließend, sollte sich die KENIA-Koalition lieber für wirklichen Naturtourismus mit ganzjährigen Angeboten einsetzen und Fördermittel nur dafür in Aussicht stellen.

Rückfragen: Ralf Meyer, Landesvorsitzender, mobil: 0163-290 1803, ralf.meyer(at)bund-halle.de

 

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