BUND Sachsen-Anhalt

Wintersportprojekt Schierke: Kahlschlag, Skipisten und Schneekanonen im Harz für BUND weder zeitgemäß noch zukunftsfähig

08. September 2017 | Harz, Naturschutz, Klimawandel, Wälder

Das vorgestellte 3. Gutachten bestätigt das Vorhandensein des streng geschützten Moorwaldes, dessen Beeinträchtigung oder gar Vernichtung verboten ist.

Magdeburg, 8. September 2017: 20 Hektar Wald müssten gerodet werden, um  Platz für Skipisten und Seilbahn zu schaffen. Hinzu kommt der Einsatz von klimaschädlichen Schneekanonen. Der Umfang der geplanten Eingriffe des Schierke-Projekts in den Natur- und Wasserhaushalt sprengt aus Sicht des BUND Sachsen-Anhalt alle Dimensionen eines vernünftigen, zukunftsorientierten Harztourismus.

Das heute vorgestellte 3. Gutachten bestätigt das Vorhandensein des streng geschützten Moorwaldes, dessen Beeinträchtigung oder gar Vernichtung verboten ist. Aus Sicht des BUND ist schon deshalb das Bauprojekt nicht umsetzbar. Die Details des Gutachtens werden die Biologen und Juristen des BUND genau prüfen.

„Das Projekt „Natürlich Schierke“ macht seinem Namen leider nicht die geringste Ehre. In Schierke ist Naturzerstörung in großem Stil geplant. Die Verantwortlichen haben noch nicht erkannt, dass eine intakte Natur eine der wichtigsten Attraktionen für Touristen darstellt. Damit wäre nicht nur der Artenreichtum des EU-Vogelschutzgebietes wie des FFH-Gebietes mit empfindlichen Arten wie Schwarzstorch, Sperlingskauz, Raufußkauz, Wanderfalke, Auerhuhn,
13 Fledermausarten, Wildkatze und Luchs in großer Gefahr“, befürchtet BUND-Landesvorsitzender Ralf Meyer. „Eine solche Planung passt nicht mehr in diese Zeit und ist laut mehrerer Gutachten aufgrund des Klimawandels bereits heute in Mittelgebirgslagen ökonomisch unsinnig.“

Selbst OB Gaffert vertrat diese Ansicht, als der noch Leiter des Nationalparks Hochharz war: „Ich glaube nicht, daß es Sinn macht, in Schierke alpinen Wintersport zu etablieren. Die Voraussetzungen sind nicht gegeben. Es gäbe noch stärkeren Verkehr und es käme nicht mehr Geld in die Kassen.“ (Wernigeröder Zeitung 11.5.1994).

Schierke ist Nationalparkgemeinde. Die Regierung muss die Chancen des naturnahen Tourismus in Verbindung mit dem Nationalpark Harz ausbauen und mit Fördermitteln zukunftssicher machen.

Rückfragen: Ralf Meyer, Landesvorsitzender,
mobil: 0163-290 1803, Mail: ralf.meyer(at)bund-halle.de 

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