BUND Sachsen-Anhalt

Geldanlagen

Die gigantische Summe von 8,2 Billio-nen Euro hatten die privaten Haushalte im Jahr 2016 auf der hohen Kante. „Lassen Sie ihr Geld arbeiten!" lautet dazu ein beliebtes Versprechen der Banken.

Doch Geld kann nicht arbeiten – das können nur Menschen, Tiere und Maschinen. Egal bei welcher Bank Sie sind, ihr Sparguthaben wird von den Banken investiert. Genauso wie fast jedeR KleinanlegerIn einen Kredit von der Bank erhalten kann, gehören auch große Unternehmen zu den KreditnehmerInnen. Das wichtigste Kriterium für die meisten Banken bei einer Investition ist natürlich die Rendite der Geldanlage. Und das oft ohne Beurteilung der ökologischen und sozialen Auswirkungen der finanzierten Investition. So fließt jede Menge Geld in Atomkraft, Braunkohlebergbau, die Rüstungsindustrie sowie viele andere umweltschädigende und/oder ausbeutende Projekte. 

Jeder einzelne Mensch, der ein Konto bei einer „konventionellen" Bank hat, ist daher eigentlich einE MitträgerIn potentieller Ausbeutung von Mensch und Natur. Doch wir alle haben die Macht, dies zu verändern. 

Die „Guten"

Wechseln Sie ihr Konto und legen Sie Ihren Anteil am oben genannten Vermögen doch bei einer Umwelt- oder Ethikbank an. Hier können SIE entscheiden, in welche Projekte IHR Geld fließt. Die nachhaltigen Banken legen das Geld beispielsweise in Schulen, sozialen Projekten, Bio-Bauernhöfen sowie erneuerbaren Energien an. 

Was kostet ein Konto?

GLS-Bank – Kontoführungsgebühren: Bis 27 Jahren jährlich 12 Euro, danach zwischen 1-5 Euro pro Monat.

Ethik-Bank – ein Jahr kostenfrei, bis 24 Jahre 2 Euro pro Monat; danach 5 Euro pro Monat.

Triodos Bank - Kontoführungsgebühren inkl. aller Buchungsposten: 3,50 EUR monatlich

Wie komme ich an Bargeld?

Sowohl die Ethik- als auch die GLS-Bank greifen auf die Bankautomaten des BankCard-Service-Netzes zurück: Rund 19.000 Geldautomaten in Deutschland. Das sind fast doppelt so viele wie bei der privaten Konkurrenz („CashGroup" von Deutscher Bank, Commerzbank etc.). Zum BankCard-Service-Netz gehören alle Volks- und Raiffeisenbanken, Sparda-Banken, PSD, Bank für Sozialwirtschaft und einige mehr.

Bei der Triodos-Bank können Sie deutschlandweit gebührenfrei an jedem Geldautomaten mit Mastercard-Logo (mit der Triodos Kreditkarte, z. B. bei allen Großbanken, Sparkassen, Volksbanken, der Reisebank und vielen mehr) Geld abheben. 

Wie sicher sind die „Guten"?

Alle hier empfohlenen Banken gehören natürlich dem gesetzlichen Einlagensicherungsfonds an, der für 100.000 Euro garantiert. 

Transparenz

Jeder Cent, den die Ethikbank von Kund-Innen bekommen hat, kann im Internet nachverfolgt werden.

www.ethikbank.de/die-ethikbank/glaeserne-bank.html  

Die GLS-Bank veröffentlich regelmäßig in der Kundenzeitschrift „Bankspiegel" alle Kredite (außer Kleinkredite), die sie an wen und für welchen Zweck vergeben hat.

www.gls.de/privatkunden/aktuelles/bankspiegel/  

Geld anlegen

Geld kann bei der GLS- und Ethikbank oder bei der ökumenischen Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit in den verschiedensten Varianten (z.B. Spar- und Tagesgeldkonten) angelegt werden. Weitere nachhaltig arbeitende Banken sind die Umweltbank, die allerdings kein Girokonto anbietet, und teilweise auch kirchliche Banken wie die Steyler Bank oder die Ordensbank.

Natürlich gibt es auch „grüne" Geldanlagen bei anderen Banken. Grundsätzlich stehen grüne Geldanlagen für ökologisch, ethisch und sozial sinnvolle oder doch zumindest unbedenkliche Investitionen. In punkto Rendite und Sicherheit unterscheiden sie sich kaum von den konventionellen Anlagen. Generell gelten die bekannten Regeln: AnlegerInnen müssen sich gut informieren und ihre Situation richtig einschätzen. Für grüne Fonds sammeln Anbieter Wertpapiere, die sie für sozial und ökologisch unbedenklich erachten. Teils arbeiten sie dabei mit Ausschlusskriterien, nehmen also keine Atom-, Rüstungs- oder Agrogentechnikfirmen auf. Bei der Positiv-Auswahl werden dagegen nur besonders nachhaltig handelnde Unternehmen gelistet.

Auch mit Anleihen und Genussrechten oder –scheinen können AnlegerInnen ökologisch wirtschaftende Unternehmen unterstützen.

Informationen online dazu finden Sie unter www.nachhaltiges-investment.org oder www.ecoreporter.de  

Regio-Geld

Eine Alternative zum herkömmlichen Geldsystem ist das Regiogeld bzw. Regionalgeld. Regiogeld ist ein sozial verankertes Geldsystem, das aufgrund der regionalen Bindung im jeweiligen Verbreitungssystem die Kaufkraft eben dort erhält und fördert, wo auch die Produkte und Dienstleistungen entstehen. Positive Nebeneffekte sind hierbei, dass beispielsweise durch weniger Transporte die Umwelt entlastet wird oder aber auch, dass ortsansässige Produzenten keine Konkurrenz aus Billiglohnländern fürchten und so ihre Produkte zu einem angemessenen Preis verkaufen können. Die Stärkung der Region als primären Absatzmarkt steht beim Regionalgeld ebenso im Vordergrund, wie es auch darum geht, die Transparenz bezüglich der Herstellungs- und Vertriebskosten bzw. der Preisbildungspolitik zu verbessern.

Die Regiogeld-Inseln vernetzen sich untereinander und sind an bestehende, gesetzliche Zahlungsmittel gekoppelt.

http://regiogeld.com/aktuelle-regiogeld-initiativen/

 

In Sachsen-Anhalt ist das Regionalgeld „Urstromtaler" bekannt, das im Oktober 2004 in Umlauf ging und gemeinsamen mit den Regionalgeldern „Havelblüte" und „Steintaler" als REGIO weitergeführt wurde.

Darüber hinaus gibt eine Pareyer Schülerbank ein Zahlungsmittel mit dem Namen „WIR" heraus.

 

Hier finden Sie Informationen zu Akzeptanzstellen, Kontoeröffnung und mehr: www.urstromtaler.de  

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