BUND Sachsen-Anhalt

Was heißt hier "ökologisch"?

Ökologischer Hochwasserschutz gewährt dem Hochwasser den Raum den es braucht und ermöglicht die Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts in den Auen. Das Wasser bekommt freien Lauf und ihm werden keine unnötigen Barrieren in den Weg gestellt.

Der ökologische Hochwasserschutz verbindet den Schutz unserer natürlichen Ressourcen und der Artenvielfalt in den Flussauen mit einem effektiven Schutz gegen Hochwasser und den damit verbunden Gefahren vor Katastrophen. 

 

Katastrophen-Hochwasser nehmen zu -  an Intensität, an Häufigkeit, an Schadwirkung. Sie hinterlassen Milliardenschäden und Angst bei den Menschen die an den Flüssen leben. Der traditionelle Hochwasserschutz mit Deichbau und Deicherhöhung konnte diesen Schaden nicht abwenden und wird zukünftig die Situation eher verschärfen.

Hochwasser sind Naturereignisse, die es immer gegeben hat und geben wird. Hochwasser kommt und geht ähnlich einem Sturm. Es kommt nie aus dem Nichts und hält sich stets an die urgemäß festgelegten Grenzen.
Seit den 1990er Jahren häufen sich jedoch die so genannten "Jahrhundert"-Hochwasser. Am Rhein, an der Oder, an der Donau und an vielen kleineren Flüssen tritt das Wasser immer wieder weit über die Ufer.

 

Viele Fachleute schrieben die extremen und zahlreichen Hochwasser der 90er erst dem statistischen Zufall zu. Neuere Forschungen ergeben jedoch, dass sich seit den 70er Jahren das Wettergeschehen deutlich verändert hat. Die Klimaforscher haben Veränderungen in der Entwicklung der Niederschläge festgestellt, die insgesamt mehr Extremhochwasser – auch im Sommer – erwarten lassen.

Die BUND-Leitsätze des ökologischen Hochwasserschutzes

  • Wasser gehört dazu: Wasser ist auf allen Flächen Bestandteil des Naturhaushaltes und der Raumnutzung und muss von allen Politikbereichen berücksichtigt werden.
  • Wasser rückhalten: Wasser muss so lange wie möglich im gesamten Einzugsgebiet und am Fließgewässer zurückgehalten werden.
  • Raum für den Fluss: Wir müssen dem Fluss wieder Platz geben für einen verzögerten, gefahrlosen Abfluss.
  • Wissen um die Gefahr: Trotz aller Anstrengungen bleibt immer ein Restrisiko. Wir müssen wieder lernen, die Naturkräfte zu respektieren und mit diesem Risiko leben.
  • Naturschutz und Hochwasserschutz verbinden: Ökosystemschutz, sowie Arten- und Biotopschutz sind grundlegende Bestandteile des ökologischen Hochwasserschutzes.
  • Ganzheitlich, nachhaltig und solidarisch handeln: Moderner Umweltschutz integriert den Schutz von Mensch und Natur, erfordert gemeinsame Verantwortung und gemeinsames Handeln der Menschen für ökologischen Hochwasserschutz.

Unser Wasser-Experte

Christian Kunz


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