BUND Sachsen-Anhalt

Die Landgraben-Dummeniederung nördlich von Salzwedel

Nach jahrzehntelanger Abgeschiedenheit im Schatten der ehemaligen innerdeutschen Grenze haben sich die Niederungswälder unweit der altmärkischen Stadt Salzwedel zu einer "Perle" des Naturschutzes am Grünen Band, dem ehemaligen Grenzstreifen, entwickelt. Hier befinden sich großflächige Niedermoorstandorte mit Moormächtigkeiten von über 3 Metern. Sie sind mit Erlen-Bruchwäldern und Erlen-Eschen-Wäldern bestockt und prägen den einzigartigen Charakter dieses Gebietes. Feuchtwiesen und Teichlandschaften tragen ebenfalls zur hohen Artenvielfalt bei.

Einordnen lässt sich die Landgraben-Dumme-Niederung in den Naturraum der Lüchower Niederung. Diese wird als Untereinheit der Altmark betrachtet. Das Klima im Gebiet ist geprägt von subatlantischen bis kontinentalen Einflüssen. Charakteristisch für dieses Klima sind relativ milde Winter. Im Januar beträgt die Temperatur durchschnittlich 0°C. Die Sommer sind mäßig warm, mit einem Mittelwert von 18°C im Juli. Die mittlere Niederschlagssumme beträgt im Jahr circa 550 mm. Die Dauer der Vegetationsperiode liegt bei circa 230 Tagen.

Die Landgraben-Dumme-Niederung wurde 1990 als Naturschutzgebiet mit einer Größe von 2903 ha ausgewiesen. Weiterhin wurden innerhalb der Landgraben-Dumme-Niederung, Schutzgebiete nach der Europäischen Vogelschutz- und Fauna-Flora-Habitat (FFH) Richtlinie ausgewiesen.  

Die Kusebruchwiesen

Die Kusebruchwiesen bilden ein zusammenhängendes Grünlandareal mit einer Fläche von ca. 40 ha innerhalb es FFH- und EU-Vogelschutzgebietes Landgraben-Dumme-Niederung direkt am Grünen Band. Sie befinden sich inzwischen seit einigen Jahren vollständig im Eigentum des Naturschutzes.

Moor- und Laubfrosch, Kammmolch, sowie verschiedene Libellenarten haben hier ihren Lebensraum. Damit auch die Wiesenbrüter langfristig erfolgreich sind, soll der Wasserhaushalt in dem Gebiet und die extensive Grünlandnutzung noch weiter optimiert werden. Lattenpegel dienen zur Erfolgskontrolle der Wasserstände im Gebiet. Erste Erfolge der eingeleiteten Maßnahmen haben sich bereits im Frühjahr 2016 gezeigt: es gab erstmalig seit langem erfolgreiche Bruten von Kiebitz, Bekassine und Graugans in den überstauten Flächen. Brutverdacht bestand für Krickente und Bruchwasserläufer, was eine absolute Sensation darstellt. Daneben gab es noch Brutzeitbeobachtungen weiterer seltener Entenarten und von der Zwergdommel. In einem neu angelegten Kleingewässer kam es zu einer Massenentwicklung vom Wasserschlauch. Durch eine gezielte Überstauung der Kusebruch-Wiesen werden zu Zugzeiten auch viele nordische Wintergäste diese Feuchtwiesen als Schlaf,- Rast,- und Futterplatz sicher nutzen können.

Ein großer Beobachtungsstand bietet interessante Einblicke in dieses Feuchtgebiet. Die östlich angrenzende Jeetze gibt Fischotter und Biber Lebensraum, während der Stadtforst Salzwedel im südwestlichen Bereich für den Kranich als wichtigstes Brutgebiet in der nördlichen Altmark gilt.  

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Dieter Leupold

Projektleiter Grünes Band Sachsen-Anhalt bei der BUND-Stiftung
E-Mail schreiben Tel.: 039000 - 986272 Mobil: 0151 - 12558830 Fax: 03901 - 3939760

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