Wintersportprojekt Schierke

Kahlschlag, Skipisten und Schneekanonen im Harz für BUND weder zeitgemäß noch zukunftsfähig!

Was ist in Schierke geplant?

Investoren wollen das 15-Millionen-Euro-Projekt „Ski-Arena Harz“ verwirklichen. Geplant ist, zwischen Schierke und dem Loipenhaus am niedersächsischen Wurmberg eine Seilbahn zu bauen. Diese Seilbahn bringt die Ski-Fans ab Schierke auf den Großen und Kleinen Winterberg. Dazu gibt es eine neue Abfahrtsstrecke, d.h. eine beschneite Piste, und ein Erlebnispark. Später soll ein Sessellift direkt nach Braunlage hinzukommen.

Seit Monaten gibt es in Sachsen-Anhalt Streit um das geplante Tourismusprojekt. Strittig sind nach wie vor die Seilbahn und die Skipiste des Ganzjahreserlebnisbereiches am Winterberg. 

Naturschutzfachliche Einwände

Denn etwa 40 Meter, ein Teilstück der Seilbahn, führt nach Planung durch geschützten Moorwald, der für dieses Vorhaben an dieser Stelle zerstört würde. Außerdem ist das Vogelschutzgebiet und FFH-Gebiet betroffen. 20 weitere Hektar Wald müssten gerodet werden, um Platz für Skipisten und Seilbahn zu schaffen. Hinzu kommt der Einsatz von klimaschädlichen Schneekanonen.

Auch ein 3. Gutachten weist den streng geschützten Lebensraum Moorwald nach, daher ist das Projekt nicht nur aus BUND-Sicht nicht genehmigungsfähig. 

Das sagt der BUND

„Der Umfang der geplanten Eingriffe des Schierke-Projekts in den Natur- und Wasserhaushalt sprengt aus Sicht des BUND Sachsen-Anhalt alle Dimensionen eines vernünftigen, zukunftsorientierten Harztourismus“, so BUND-Landesvorsitzender Ralf Meyer. Daran habe auch das sogenannte „3. Gutachten“ nichts geändert.
„Der Eindruck drängt sich auf, dass das vom Verkehrsministerium in Auftrag gegebene Gutachten, einen politischen Hintergrund hat. Die ansonsten verbindliche Kartiermethodik wurde geändert, so konnte der Anteil streng geschützter Lebensräume erheblich kleingerechnet werden.“

„Die massiven Beeinträchtigungen zweier Natura 2000-Gebiete mit ihrer großen Artenvielfalt und insbesondere die nicht kompensierbaren Eingriffe in Moorwälder sind mit nationalen und europäischen Naturschutzrecht nicht vereinbar“, ist sich Ralf Meyer sicher. „Vor dem Hintergrund des Klimawandels droht das maßgeblich auf Kunstschnee fußende Projekt zu einer gigantischen Fehlinvestition zu werden“, ergänzt sein Stellvertreter Torsten Eicke.

Der BUND begrüßt die klare Haltung von Ministerin Claudia Dalbert zu den Planungen zum Skigebiet in Schierke.

„Die Umweltgesetzgebung ist genauso einzuhalten und umzusetzen wie beispielsweise das Strafrecht. Es dient der Daseinsvorsorge und damit dem Wohl der Allgemeinheit“, so Meyer. 

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