BUND Sachsen-Anhalt

Bestandsmonitoring von Amphibien und Reptilien in Sachsen-Anhalt

Im Rahmen des ehrenamtlichen Bestandsmonitorings der heimischen Amphibien und Reptilien sollen die Populationen jährlich auf Dauerbeobachtungsflächen nach festgelegten Erfassungsmethoden und -standards erfasst werden. Mit Hilfe der erhobenen Daten sollen wissenschaftlich belastbare Bestandstrends ermittelt werden, die Aussagen zur Entwicklung der einzelnen Artpopulationen für das ganze Land ermöglichen sollen. Besonders relevant sind in dem Zusammenhang nicht nur die erhobenen Präsenznachweise (Art ist anwesend), sondern vor allem auch Absenzdaten (Art fehlt, Art ausgestorben). Solche Daten werden bei üblichen Erfassungen selten erhoben, so dass bisher kaum verlässliche Datengrundlagen für die Ableitung von Bestandstrends existieren. Mit dem Bestandsmonitoring möchten wir diese Lücke schließen.

Das Monitoring richtet sich schwerpunktmäßig an Herpetolog*innen (und Personen, die sich gern intensiver in die Artengruppen einarbeiten möchten).

Es erfolgt in Form einer Rasterkartierung. Aufgrund der zunehmenden Verbreitung und Etablierung des europäischen LAEA-Rasters findet das Monitoring nicht mehr auf Messtischblattebene, sondern im o.g. System statt. Damit wird eine Kompatibilität mit weiteren Monitoringdaten des Landes gewährleistet.

Das Monitoring beginnt im Frühjahr 2021 auf ersten Probeflächen und soll Stück für Stück erweitert werden.

Wir freuen uns über alle Interessenten und Partner*innen, die bereits im Jahr 2021 mit uns das Monitoring erproben und weiterentwickeln möchten! Interessenten können sich gern per E-Mail melden: feldherpetologie-lsa(at)web.de

     

Methodik- Amphibien

Methodik - Amphibien

Eine Probefläche im Bestandsmonitoring umfasst eine Rasterzelle mit einer Ausdehnung von 5x5 km. Innerhalb eines solchen Rasters sollen alle vorhandenen Stillgewässer systematisch auf Vorkommen von Amphibien nach den gängigen Methodenstandards untersucht werden.

Eine Übersichtskarte der vorhandenen Raster findet Ihr hier.

Da in Gebieten mit einer hohen Gewässerdichte (z. B. in den Auen von Mulde und Elbe) nicht alle Gewässer innerhalb eines 5x5 km Raster vollständig erfasst werden können, umfasst eine Probefläche in solchen Gebieten lediglich 10 Einzelraster mit der Ausdehnung 1x1 km innerhalb des gewählten 5x5 km-Rasters.

Pro Gewässer sollen im Rahmen des Monitorings mindestes 4 Begehungen zur Hauptaktivitätszeit der relevanten Arten (März bis Mai) erfolgen, wobei mindestens zwei Begehungen in der Dämmerung/nachts stattfinden müssen. Gängige Methoden sind das Verhören und Ableuchten von Gewässer, Keschern und natürlich Sichtbeobachtungen.

Die Datenerfassung kann analog oder digital mittels Meldeportal und/oder App erfolgen. Eine zentrale Datenzusammenfassung erfolgt durch den LAK Feldherpetologie mit der Software MultiBaseCS.

Eine detaillierte Kartieranleitung, Arbeitskarten, digitale Daten und Zugangsdaten zum Meldeportal werden allen Kartierer*innen, die eine Probefläche übernehmen, zugesandt.

Methodik Amphibien - kurzgefasst

  • Feste Probeflächen 5x5 (bzw. 10 1x1 Raster innerhalb eines 5x5 km-Rasters)
  • Kartierung aller Gewässer
  • 4 Begehungen/Jahr (März-Mai), davon mind. 2 in der Dämmerung/nachts
  • Datenerfassung analog oder digital, vorzugsweise in MultiBaseCS/im Meldeportal

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