BUND Sachsen-Anhalt

Ausflugtipps Mai: Radtour nach Jahrsau und einheimische Orchideen entdecken

03. Mai 2021 | BUND, Grünes Band, Energiewende, Gesellschaft, Naturschutz

Das Wetter lockt einen ins Freie, die Temperaturen steigen und die Sonne strahlt vom Himmel, jetzt ist die ideale Zeit für eine Tour am Grünen Band.

@HELMAC

Radtour in die Vergangenheit – Mit dem Rad nach Jahrsau

Das Wetter lockt einen ins Freie, die Temperaturen steigen und die Sonne strahlt vom Himmel, jetzt ist die ideale Zeit für eine Radtour am Grünen Band.

Ein besonderes Erlebnis, bei dem man nicht nur die Natur genießen, sondern auch ein Stück deutsche Geschichte hautnah erleben kann ist eine Radtour zu der fast vergessenen Ortschaft Jahrsau nördlich von Jeebel.

Die Tour startet in Volzendorf und führt von hier über Seitenstraßen nach Sachsen-Anhalt. Die Landesgrenze wird durch eine kleine Brücke gebildet Sogleich kreuzt der Kolonnenweg, der nach Osten entlang des Grünen Bandes in den sogenannten Jahrsauer Bogen führt. Ein Abzweig zeigt hier den Weg in die Wüstung Jahrsau. Ein Dorf, das aufgrund seiner abgeschiedenen Lage alle Kriege überstanden hat. Seine Grenzlage zwischen BRD und DDR wurde ihm aber zum Verhängnis.

Bereits Anfang der 1950er Jahre wurden die meisten Bewohner: innen zwangsumgesiedelt. In den 1970er Jahren wurde das Dorf abgerissen.

Ein Wäldchen hat die ehemaligen Hofstellen heute eingenommen. Zwischen den Bäumen finden sich jedoch überall Relikte und Erinnerungen an vergessene Zeiten. Ein Rundweg führt zwischen den Ruinen entlang und lässt viele zurückgelassene Gegenstände entdecken.

Folgt man dem Kolonnenweg weiter nach Osten und biegt an der nächsten Weggabelung nach links ab, kommt man wieder nach Niedersachen und zurück nach Volzendorf.

Mit Glück sieht man Kraniche bei der Nahrungssuche,- vielleicht ruft gerade der Kuckuck, singt die Nachtigall. Hier sind auch Braunkehlchen, der Charaktervogel des Grünen Bandes, aktiv. Auch manch seltene Pflanze wird den Weg säumen, manch alter Baum Relikt vergangener Zeit und fast vergessener Grenz-Geschichten sein.

 

Zauberhafte Orchideenblühte an den Brietzer Teichen und im Cheiner Torfmoor erleben

Möchte man einheimische Orchideen in voller Blüte erleben, dann bietet sich ein Spaziergang an den Brietzer Teiche oder dem Cheiner Torfmoor ab Mitte Mai an. Um diese Zeit sind die Temperaturen so weit gestiegen, dass die Orchideen in den schönsten Farben erstrahlen.

Für den Erhalt des Breitblättrige Knabenkrauts, wie die Orchideenart heißt, trägt Deutschland eine besondere Verantwortung. Das Cheiner Torfmoor beherbergt landesweit eine der größten Populationen. Sie können nur auf intakten Feuchtwiesen gedeihen, die nicht gedüngt und spät gemäht werden. Der BUND kümmert sich seit vielen Jahren, in enger Kooperation mit ortsansässigen Landwirten, um den Schutz dieser wunderbaren Blumen.

Damit die Pflanzen von allen aus nächster Nähe bewundert werden können, ohne ihren Lebensraum zu zerstören, gibt es an beiden Standorten einen Bohlensteg durch die Orchideenwiesen.

Möchte man die Blumen an den Brietzer Teichen entdecken ist es nur ein kurzer Fußweg vom BUND-Infoschild am Eingang zu den Brietzer Teichen nördlich der Brietzer Mühle (Zufahrt über die Straße „Mühlenweg“ am Sportplatz vorbei). Biegt man am Schild nach rechts ab und folgt dem Plattenweg, findet man nach etwa 400 Metern linker Hand den neu gestalteten Bohlenweg, der durch die blühende Wiese führt.

Um die Orchideen im Cheiner Torfmoor zu bewundern fährt man in Cheine von Salzwedel auf der B 71 kommend die letzte Abfahrt auf der rechten Seite in den Ort, bis zum Abzweig „Kaiserdamm“, der zunächst als Pflasterstraße, nach kurzer Zeit als unbefestigter Feldweg nach Norden in die Niederung führt. Bitte den Kaiserdamm nicht mit Fahrzeugen befahren, sondern die Autos auf der Dorfstraße abstellen.

Nach ca. 1 km Fußweg durch die weitläufige Niederung gelangt man direkt zu dem Rand der Orchideenwiese. Der mobile Bohlensteg über diese Wiese wird jährlich zwischen Mai bis Ende Juni vom BUND installiert, damit Besucher die Möglichkeit haben die wunderbaren Blüten und auch seltene Schmetterlinge, in voller Pracht zu genießen.

Kommende Ausflugtipps

  • Juni: „Schmetterlingstanz im Cheiner Torfmoor“ und „Glühwürmchenzauber im Feuchtwald“
  • Juli: „Vier Bundesländer auf dem Rad entdecken – der Vier-Länder-Grenzradweg“ und „Geschichte erleben – auf Entdeckungsreise in Groß Grabenstedt“
  • August: „Natur und Geschichte im Dialog – Zu Besuch am alten Grenzturm in Hoyersburg“ und „Die Schönheit der Heideblüte an der Wirler Spitze“
  • September: „Digital unterwegs – die AuenApp-Tour“ und „Sternenklare Nächte am Grünen Band“

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