Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, hat diese Art im Zuge der Klimaerwärmung ihr Verbreitungsgebiet sehr weit nach Norden ausgedehnt. Im Süden Sachsen-Anhalts wird sie schon seit einigen Jahren regelmäßig beobachtet, in der Altmark gab es bisher nur wenige Nachweise.
Dazu passt auch, dass der Vogelexperte des BUND, Olaf Olejnik, vor wenigen Tagen in diesem Gebiet eine Bienenfresser-Familie beobachten konnte. Auch dieser sehr bunte, auffällige Vogel hat sich aus dem Süden Richtung Norden aufgemacht und ist im Süden Sachsen-Anhalts, vor allem in den Braunkohlerevieren, schon seit vielen Jahren heimisch geworden. Seine bevorzugte Beute sind Bienen und andere Großinsekten.
„Diese Beobachtungen dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es durch den Klimawandel mehr Verlierer als Gewinner geben wird“, so das Fazit von BUND-Projektleiter Grünes Band, Dieter Leupold. „Die mit dem Klimawandel einhergehenden Veränderungen in den Lebensräumen vollziehen sich so rasant, dass viele Arten nicht hinter her kommen. Gerade weniger mobile Arten sind davon besonders betroffen. Deshalb haben Biotopverbundachsen wie das Grüne Band eine immense Bedeutung - gerade wenn sie überwiegend in Nord-Süd Richtung verlaufen - damit Arten überhaupt eine Chance haben, in geeignete Lebensräume auszuweichen.“