„Der Fischotter war vermutlich zwischen den Brietzer Teichen und den Fischteichen, die südlich der Bundesstraße 71 liegen, unterwegs. Wahrscheinlich laufen an dieser Stelle regelmäßig Fischotter zwischen den Gewässern hin und her und queren die vielbefahrene Bundesstraße. Dieser Vorfall zeigt, wie dringend notwendig sichere Querungshilfen und ein funktionierender Biotopverbund für viele Arten sind“, so das Fazit von Dieter Leupold, BUND-Projektleiter Grünes Band.
Querungshilfen für Fischotter führen unter der Straße durch und müssen ihm die Möglichkeit bieten, trockenen Fußes die andere Straßenseite zu erreichen. Einfache Rohrdurchlässe sind nicht geeignet, denn Fischotter würden solche Rohre nicht durchschwimmen. Sie benötigen einen trockenen Landgang. Im Raum Salzwedel existieren bereits zwei fischotterfreundliche Unterquerungen an Bundesstraßen im Grünen Band. Unter der Bundesstraße 71 zwischen Seebenau und Bergen verläuft innerhalb des Rahmenprofils der Röhre neben dem Gewässer noch ein Steg für den Fischotter und andere Arten. Bei Hoyersburg kann der Fischotter die Bundesstraße 248 durch einen Trockentunnel gefahrlos unterqueren.
Der BUND ruft dazu auf, Sichtungen von Fischottern an Straßen an die Untere Naturschutzbehörde zu melden. Denn nur wenn bekannt ist, wo Fischotter häufig die Straße überqueren, können die Orte für weitere Querungshilfen sinnvoll festgelegt werden.
Ein Wildunfall mit einem Fischotter ist meldepflichtig. Der zuständige Förster oder Jäger ist zu informieren. Auch eine Meldung an die Polizei ist möglich.