Fischotter an Brietzer Teichen nachgewiesen

03. Februar 2025

Die Fotofalle des Bund für Umwelt und Naturschutz liefert den Beweis: An den Brietzer Teichen hält sich weiterhin mindestens ein Fischotter auf. Am 16. Januar 2025 hat ihn die Wildtierkamera in der Dunkelheit "erwischt".

„Nachdem wir im Oktober letzten Jahres an der B71 einen überfahrenen Fischotter gefunden haben, ist es besonders erfreulich, dass die Wildtierkamera jetzt einen quicklebendigen Fischotter an den Brietzer Teichen festgehalten hat“, freut sich Dieter Leupold, BUND-Projektleiter am Grünen Band.

„Dass sich der Fischotter an den Brietzer Teichen angesiedelt hat, können wir als Erfolg unserer Naturschutzarbeit werten“, so Leupold weiter. Seit Beginn der 2000er Jahre führt der BUND die Renaturierungsmaßnahmen des Altmarkkreises Salzwedel fort. So wurden zum Beispiel die Ufer der ehemaligen Tonteiche abgeflacht, damit sich eine reich strukturierte Flachwasserzone entwickeln kann, die der Fischotter zur Jagd auf Fische bevorzugt. Auch wurden zahlreiche neue Klein- und Flachgewässer neu angelegt, die die Nahrungsbasis für den Fischotter, aber auch für Seeadler & Co weiter verbessern.

Der stark gefährdete Fischotter ist auf naturnahe Lebensräume mit Gewässern angewiesen, die am Ufer gute Versteckmöglichkeiten bieten. Wichtig ist auch eine hohe Wasserqualität, denn nur saubere Gewässer gewährleisten ausreichend Nahrung für den Einzelgänger, der sich  – wie der Name schon sagt –  hauptsächlich von Fischen ernährt.

Fischotter sind gute Schwimmer und Taucher. Für die Nahrungssuche können sie bis zu sieben Minuten unter Wasser bleiben. Ihre langen Tasthaare helfen ihnen dabei Fische, Amphibien, Krebse, Wirbellose und Schnecken aufzuspüren.

Früher wurde die Marderart stark bejagt. Heute ist sie vor allem durch den Verlust ihres Lebensraums und die Zerschneidung der Landschaft durch Straßen und andere Verkehrsadern gefährdet: Auch menschliche Freizeitaktivitäten an Gewässern beeinträchtigen für den Fischotter geeigneten Biotope.

Die größte Gefahr für den Fischotter ist aber der Straßenverkehr, wie das Beispiel des überfahrenen Tieres zeigt. Deshalb sind Querungshilfen, wie sie an der Bundesstraße 71 zwischen Seebenau und Bergen sowie an der Bundesstraße 248 bei Hoyersburg bereits existieren, besonders wichtig.

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