BUND Sachsen-Anhalt

Flussschützer verabschieden Friedensvertrag für die Elbe

03. August 2021 | BUND, Flüsse & Gewässer, Nachhaltigkeit, Naturschutz

Das 29. Elbe-Saale-Camp ist nach einer Woche Programm mit einem „Fest am Fluss“ zu Ende gegangen. Die Diskussionen über das Ende Juli verabschiedete deutsch-tschechische Regierungsabkommen prägten das Camp und die Podiumsdiskussion mit Kandidaten für die Bundestagswahl.

Foto von T. Winkler: Flussschützerinnen entrollen bei einer Aktion symbolisch den Friedensvertrag für die Elbe

Inspiriert von den Friedensreitern verabschiedeten die Aktiven einen Friedensvertrag für die Elbe. Der Termin für das kommende Jahr steht auch schon fest: Vom 23. bis zum 31 Juli wird wieder an der Elbe gezeltet. Es wird das 30. Camp sein.

Jutta Röseler, Sprecherin des Elbe-Saale-Aktionsbündnis stellt fest: „Wir werden weiterhin gebraucht, denn durch das kürzlich verabschiedete Regierungsabkommen zur Elbe als Wasserstraße wird der Druck die frei fließende Elbe weiter einzuengen und zu vertiefen enorm erhöht. Tino Sorge von der CDU hätte uns mehr zu den Hintergründen erklären können, da seine Partei maßgeblich dafür verantwortlich ist. Doch hat er seine Teilnahme an der Podiumsdiskussion kurzfristig abgesagt!“

Hingegen hatten die Kandidaten Martin Kröber, SPD, Urs Liebau, Bündnis 90/die Grünen und Chris Scheunchen, die Linke, nur ein verständnisloses Kopfschütteln für das Abkommen übrig. Nach sieben aufeinanderfolgenden trockenen Jahren an der Elbe und den marginalen Transporten auf dem Fluss ist das Festhalten an der Wasserstraße realitätsfern. Nur Fabian Horn von der FDP klammerte sich an den Glauben, dass der Transport auf der Elbe vielleicht doch noch wirtschaftlich werden wird. Wie allerdings die geringe Mindesttiefe von 1,40 Meter hergestellt werden soll, konnte er nicht beantworten.

Als Reaktion entwarfen die Aktiven einen Friedensvertrag für die Elbe. Sie schlagen vor, Frieden mit der Elbe und ihren Auen zu schließen und den Kampf gegen den Fluss durch Einengung und Vertiefung zu beenden.

Röseler: „Wir wollen mehr Raum für die Elbe und ihre Auen. Das heißt, Buhnen-Korsett aufschnüren, um die Elbe zu entschleunigen und die Tiefen-Erosion zu stoppen, damit das Wasser wieder die Aue erreicht. Sie darf nicht weiter austrocknen.

Das bedeutet weiterhin, mehr ökologischen Hochwasserschutz durch Rückbau von Begradigungen und Renaturierung von Auelandschaften zur Wiederherstellung von Überflutungsflächen. Wir müssen die Aue beschützen, damit sie uns schützt.“

In Barby wird es daher vom 23. bis zum 31. Juli 2022 das 30. Elbe-Saale-Camp geben. Die Flussschützerinnen und -schützer haben ihr Ziel, den Schutz der Elbe, Saale und ihrer Flusslandschaft noch nicht ganz erreicht.

Pressekontakt:

Jutta Röseler, Sprecherin Elbe-Saale-Aktionsbündnis, mobil: 0175-129 0030, elbesaale(at)gmx.de

Dr. Thoralf Winkler, Sprecher Elbe-Saale-Aktionsbündnis, mobil: 0174-801 0900

E-Mail: info(at)elbe-saale-camp.de; www.elbe-saale-camp.de

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