BUND Sachsen-Anhalt

Grünes Band soll UNESCO-Welterbe werden – Landesregierung muss bei neuer Bundesregierung werben

09. Dezember 2021 | BUND, Grünes Band

Die Ampel hat ihre Unterstützung für das Grüne Band Europa im Koalitionsvertrag festgeschrieben. Der Landesverband Sachsen-Anhalt des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begrüßt dieses Bekenntnis.

Als Anrainerland hat Sachsen-Anhalt eine besondere Verantwortung für die Erinnerungskultur und die ökologische Vielfalt. Die Landesregierung muss sich deshalb vor der neuen Bundesregierung für eine zügige Nominierung als UNESCO-Welterbestätte einsetzen.

Dieter Leupold, Leiter der Koordinierungsstelle Grünes Band in Salzwedel dazu: „Das Grüne Band Sachsen-Anhalt ist seit Ende 2019 als Nationales Naturmonument (NNM) ausgewiesen. Der nächste Schritt ist das Grüne Band auf der UNESCO-Vorschlagsliste als Weltnatur- und -kulturerbe zu nominieren. Ein starkes Signal für die europäischen Anrainerstaaten. Die Landesregierung Sachsen-Anhalts muss mit dem Bund an einem Strang ziehen, um die Nominierung zu realisieren.“

Auf Einladung des BUND kamen am 9. Dezember 1989 erstmals über 400 Naturschützer*innen aus Ost und West im oberfränkischen Hof zusammen und hoben das Grüne Band aus der Taufe. Mit dem Grünen Band hat der BUND eines der größten und bedeutendsten Naturschutzprojekte Deutschlands geschaffen. Der ehemalige innerdeutsche Grenzstreifen ist heute nicht nur ein Refugium für mehr als 1.200 seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten, sondern auch ein Ort, der an Demokratie, Freiheit und Frieden erinnert.

Dieter Leupold weiter: „Mit den geschleiften Ortschaften, den ehemaligen Grenztürmen und anderen Grenzrelikten ist das Grüne Band hier in Sachsen-Anhalt gleichzeitig ein Ort der geschichtlichen Erinnerung, sowie ein natürlicher Rückzugsort vieler gefährdeter Arten.“

Das Grüne Band Europa, das sich im Schatten des Eisernen Vorhangs auf über 12.500 Kilometern entwickelte, ist ein lebendiges Symbol der jüngeren Zeitgeschichte. Seit dem Jahr der Grenzöffnung 1989 sind Generationen herangewachsen, die über keine Erinnerung mehr an die Teilung Europas und die innerdeutsche Grenze verfügen. Daher nimmt die Bedeutung der Erinnerungslandschaft Grünes Band weiter zu, das wie keine andere Initiative für die Idee eines gemeinsamen, friedlichen und grenzüberschreitenden Europas steht.

Mehr Informationen:

Der BUND setzt sich seit über 30 Jahren für den Schutz des innerdeutschen Grünen Bandes ein. Vier Fünftel des Grünen Bandes sind bereits als Nationales Naturmonument geschützt. Der BUND hat 2002 ein Grünes Band durch Europa erstmals vorgeschlagen und ist ein Initiator der Grüne Band Europa Initative, die sich für Schutz und Entwicklung des Lebensraumverbundes entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs von Eismeer bis zum Schwarzen Meer einsetzt. Der BUND Fachbereich Grünes Band ist seit 2004 Regionalkoordinator für den zentraleuropäischen Abschnitt von der Ostsee bis zur Adria. In der paneuropäischen Initiative arbeiten Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen aus 24 Anrainerstaaten zusammen. Der BUND ist Gründungs- und Vorstandsmitglied des 2014 gegründeten Vereins Grünes Band Europa („European Green Belt Association e.V.“). Das Grüne Band Deutschland gilt als „Rückgrat“ im Bundeskonzept der Grünen Infrastruktur und als „Leuchtturmprojekt“ in der Nationalen Strategie der Bundesregierung zur Biologischen Vielfalt.

Kontakt: Dieter Leupold

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