Die Hohe Garbe – Auenwildnis an der Elbe
Im Norden Sachsen-Anhalts liegt an der Landesgrenze zu Niedersachsen in der Schlaufe eines Elb-Mäanders die Hohe Garbe. Auf dieser Halbinsel wächst ein typischer Hartholzauenwald aus Eichen und Flatterulmen, der in Deutschland selten geworden ist.
Durch die isolierte Lage im ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifen hatte sich das Gebeit zum Rückzugsort für zahlreiche bedrohter Tier- und Pflanzenarten entwickelt.
Wasserhaushalt verbessert
Doch eine Aue muss regelmäßig überschwemmt werden, um lebendig zu bleiben. In der Hohen Garbe war diese natürliche Dynamik des Flusses unterbrochen: Ein alter Deich trennt die Aue vom Strom ab. Das Wasser gelangte nur verzögert in den Auwald. War es einmal dort, konnte es kaum wieder abfließen. Der BUND hat das Gebiet der Hohen Garbe deshalb renaturiert, so dass sich die Auenlandschaft mit ihrem Wald natürlich entwickeln konnte.
Dunkle Baumhöhlen, viel Alt- und Totholz und unzählige fliegende Insekten bieten heute bedrohten Fledermausarten eine ideale Lebensgrundlage. Schwarzstörche und Mittelspechte fühlten sich hier ebenso zu Hause wie Seeadler, Fischotter und Biber.
In den Auenwiesen können Watvögel, die im Frühjahr und Herbst einen Zwischenstopp in den Elbauen einlegen, ihre Energiereserven an den zahlreichen Auengewässern auftanken. In den Flachwasserbereichen entwickeln sich im Frühjahr Urzeitkrebse in großer Anzahl. Sie sind eine ideale Eiweißquelle für die Vögel. Auch seltene Arten wie Rotbauchunke, Schlammpeitzger und Steinbeißer haben in den Gewässern wieder eine Heimat gefunden.
Der Wald selbst kann heute wieder als Klimaschützer, natürliche Kläranlage und dem Wasserrückhalt dienen.
Natur-Highlights
Ganzjährig: Seeadler
April - August: Uferschwalben
April - Sept: Weiß- und Schwarzstorch, Unken und Froschkonzert
Mai - Juni: Bunte Auenwiesen