BUND Sachsen-Anhalt

Moore: Refugien für seltene Arten und wichtiger Klimaschützer

Unsere Moore sind einzigartige Zeugen der Landschaftsgeschichte. Doch der Mensch hat seit dem 17. Jahrhundert etwa 99 Prozent aller Moore entwässert, abgebaut oder land- und forstwirtschaftlich genutzt. Diese Moorzerstörung dauert bis heute an.

Dabei ist Moorschutz unerlässlich. Moore speichern enorme Mengen Kohlendioxid, weltweit etwa doppelt so viel CO2 wie alle Wälder zusammen. Moore dienen dem Hoch- und Grundwasserschutz und sind Heimat vieler seltener Tiere und Pflanzen. Moorschutz ist nicht nur ein kostengünstiger Klimaschutz. Er trägt auch zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei.

Der BUND fordert, die Moore zu erhalten und entwässerte Flächen wiederherzustellen. Wasserhaushalt und Grundwasserspiegel müssen in betroffenen Regionen in ihren ursprünglichen Zustand versetzt werden. Der BUND kämpft daher für den Schutz und die Renaturierung der Moore Deutschlands und führt gemeinsam mit seinen BUND-Gruppen praktische Moorrenaturierungen und Pflegemaßnahmen durch. Und auch Sie können zum Moorschutz beitragen. Kaufen Sie für Garten und Balkon nur torffreie Erde. Denn Torf, das ist der Stoff, aus dem die Moore sind!

Warum sind Moore wichtig?

Kematsrieder Moos im Allgäu (Wolfgang Willner / BUND)

Hier werden Anforderungen wie dauerhafte Feuchtigkeit und Nährstoffarmut erfüllt und bieten so vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten wie dem Torfmoos-Knabenkraut oder der Europäischen Sumpfschildkröte einen einzigartigen Lebensraum.

Pflanzen wie Moose wirken wie Schwämme und unterstützen das Speichern von Wasser. Auch ist das Moor als "Niere der Natur" bekannt, da es Wasser zu großen Teilen von Schad- und Nährstoffen befreit und es gereinigt zurück ins Umland leitet.

Moore dienen zudem als Kohlenstoffdioxidspeicher, da die abgestorbenen Pflanzen im Wasser nicht zersetzt werden können. Aus den vielen Schichten entsteht Torf, der als Brennmaterial, in der Kosmetik und als Kultursubstrat genutzt wird.

Doch gerade dieser sollte im Moor verbleiben, denn er kann nur durch Entwässerung abgebaut werden, bei welcher das Moor zerstört und das gespeicherte Kohlenstoffdioxid freigesetzt wird. Zusätzlich müssen Moore in einigen Fällen Weiden und Äckern weichen.  

In Sachsen-Anhalt beträgt der Anteil der Moorfläche 0,0249 % (Stand Januar 2017). Einige der ausgetrockneten Moore werden künstlich bewässert und unterliegen so einem Renaturierungsprozess, bei dem der Grundwasserspiegel ansteigt und Kohlenstoffdioxid nicht mehr entweichen kann. Das ist zum Beispiel das seit 1938 geschützte Jävenitzer Moor im Altmarkkreis Salzwedel, welches zwar bis ca. 1950 genutzt wurde, aber dabei ist, sich zu regenerieren.

 

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