Als Maßnahme gegen die Afrikanische Schweinepest plant die Bundeswehr ohne Prüfung der Umweltverträglichkeit, den Truppenübungsplatz Altmark vollständig einzuzäunen. Mit dieser Maßnahme soll anscheinend versucht werden, die Ausbreitung der Schweinepest durch Nato-Soldaten zu verhindern. Der BUND kritisiert, dass hier das Umweltrecht übergangen wird, da der Truppenübungsplatz als FFH-Gebiet europäisches Schutzstatus genießt.
Dieter Leupold, stellvertretender Landesvorsitzender des BUND: „Der Truppenübungsplatz liegt vollständig im FFH-Gebiet Colbitz-Letzlinger-Heide und muss auch als solches behandelt werden. Das bedeutet, dass für dieses Projekt eine Prüfung der Umweltverträglichkeit vorgenommen werden muss. Der BUND fordert von den zuständigen Landesministerien Umwelt und Wirtschaft (zuständig für Forst) sowie dem Landesverwaltungsamt die Notwendigkeit einer FFH-Prüfung anzuerkennen und diese in die Wege zu leiten. Gleichzeitig fordern wir einen sofortigen Stopp des schon laufenden Zaunbaus.“
Allein die Größe des Areals mit 23.000 ha macht die Bedeutung des Gebiets für Sachsen-Anhalt deutlich – es macht über 10 Prozent der im Land ausgewiesenen FFH-Gebiete aus. Hier lebt eine Vielzahl von Arten, denen das europäische Schutzgebiet als Lebens- und Rückzugsraum dient. Zum anderen würden mit dem Bau die wichtigen und mit hohem Aufwand errichteten Wildbrücken an der A14 erheblich in ihrer Wirkung beeinträchtigt.
Christian Kunz, der Landesgeschäftsführer des BUND meint dazu: „Der Zaun ist für wandernde Arten eine Ausgrenzung aus einem sicheren Wanderkorridor. Tiere, die in der Heide leben, wären eingesperrt und würden bei möglichen Waldbränden das Gebiet nicht verlassen können. Zudem sind die Wirksamkeit der Maßnahme sowie Alternativen zu prüfen.“
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