BUND Sachsen-Anhalt

Wildkatze gewinnt Lebensräume zurück

06. November 2023 | Wildkatze, BUND, Klimawandel, Lebensräume, Naturschutz

Der BUND schafft im Herbst in sieben Bundesländern vielfältige Lebensräume für die Wildkatze. Die naturnahen Wälder und Waldränder dienen dem Schutz der Artenvielfalt und des Klimas.

Magdeburg. Im Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ gestaltet der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wildkatzengerechte Lebensräume und sucht nach neuen Vorkommen der Europäischen Wildkatze. Die jüngsten Untersuchungen belegen neue Nachweise der Art in Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und auch in Sachsen-Anhalt. Durch einen Totfund wies der BUND die erste Wildkatze innerhalb der Grenzen der Stadt Halle nach.  Im Vorfläming bei Coswig gelang es einem Ehrenamtlichen, drei Individuen mit Fotofallenaufnahmen und Haarproben zu belegen. Ein Indikator für die weitere Ausbreitung der scheuen Tiere. Die Wildkatze soll sich weiter ausbreiten. Daran arbeitet der BUND zusammen mit regionalen Partner*innen, u.a. aus Forst und Jagd. Zusammen entwickeln sie wildkatzengerechte Wälder, Waldränder und Wiesen. Diesen Herbst starten im Projekt die ersten sieben BUND-Landesverbände mit konkreten Waldaufwertungen, Sachsen-Anhalt folgt 2024.

Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender: „Die Rückkehr der Wildkatze in ihren angestammten Lebensraum ist eine Erfolgsgeschichte für den Naturschutz. Die Regionen, in die die Art zurückkehrt, erhalten durch die Wildkatze eine Art Auszeichnung. Wo die Wildkatze sich wohlfühlt, finden auch viele andere Arten wertvollen Lebensraum. Mit unserem überregionalen Verbundprojekt decken wir fast die gesamte Verbreitungsfläche der Wildkatze ab. Somit setzen wir uns effektiv für den Schutz und die Entwicklung der streng geschützten Art ein. Wildkatzenwälder von morgen sind zudem eine Bereicherung für uns alle. Sie sind besser vor Stürmen und Austrocknung geschützt und puffern Klimaextreme ab.“

Terminankündigung:

Der BUND Sachsen-Anhalt lädt dazu ein, sich beim Schutz für die Wildkatze zu beteiligen. Angesprochen sind Organisationen und Menschen, die Wald besitzen oder verwalten. Für Freiwillige, die sich bei der Kontrolle von Lockstöcken zum Nachweis von Wildkatzenvorkommen engagieren möchten, findet am 9. Dezember 2023 von 10.00 bis 14.00 Uhr ein kostenfreies Online-Einstiegsseminar statt. Dabei vermittelt BUND-Wildkatzenexpertin Nicole Hermes fundiertes Hintergrundwissen zur Biologie und Lebensweise der gefährdeten Tiere. Zudem erfahren die Teilnehmer*innen interessante Details über die Verbreitung und Gefährdung der scheuen Wildkatzen und über die Möglichkeiten im Ehrenamt. Geschulte Wildkatzenbotschafter*innen unterstützen den BUND beispielsweise bei der Erfassung von Wildkatzen, bei Pflanzungen oder bei Informationsveranstaltungen. Anmeldungen sind bis zum 01.12.2023 an wildkatze@bund-st.de möglich.  

Mehr zum Seminar erfahren


Das sechsjährige Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert. Das Projekt setzen der BUND-Bundesverband, die BUNDjugend und die BUND-Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen um.

Hintergrund:

Der BUND engagiert sich seit 2004 mit seinem „Rettungsnetz Wildkatze“ für den Schutz der Europäischen Wildkatze in Deutschland. Die Naturschützer*innen untersuchen regelmäßig die aktuellen Bestände der gefährdeten Tierart. Mit dem Wissen um die Verbreitungsgebiete der Wildkatze kann ihr Lebensraum gezielt geschützt und verbessert werden.

Um die Europäische Wildkatze nachweisen zu können, nutzt der BUND das sogenannte Lockstock-Monitoring. Freiwillige bringen Holzstöcke in Gebieten aus, in denen die scheue Wildkatze vermutet wird. Sie besprühen die Stöcke mit Baldrian. Der Geruch ist den Sexuallockstoffen der Wildkatze sehr ähnlich und zieht die Tiere magisch an. Die Katzen reiben sich am rauen Holz und hinterlassen einzelne Haare. Die Naturschützer*innen sammeln dies ab. Anschließend schicken sie die Proben für eine genetische Untersuchung zur Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.

 

Mehr Informationen:

 

Kontakt im Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.:

Christian Kunz, Projektleiter “Wildkatzenwälder von morgen”
Tel. 0391 5630 7814, Mobil: 0171 1069256, E-Mail: christian.kunz(at)bund-st.de

Luisa Littich, Öffentlichkeitsarbeit und Freiwilligenmanagement
Mobil: 0151 23537190, E-Mail: luisa.littich(at)bund-st.de


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