BUND Sachsen-Anhalt

„Allee des Jahres“ erstmalig in Sachsen-Anhalt

20. Oktober 2023 | Wälder, Naturschutz, BUND

Am „Tag der Allee“ am 20. Oktober kürte der BUND die Allee der Hochzeitslinden nahe Havelberg von Jella Schnirch und Erik Peretzke zum 1. Platz im jährlich stattfindenden Fotowettbewerb.

Das Gewinnerfoto der Allee der Hochzeitslinden nahe Havelberg von Jella Schnirch und Erik Peretzke. Das Gewinnerfoto der Allee der Hochzeitslinden nahe Havelberg von Jella Schnirch und Erik Peretzke.  (Erik Peretzke)

Die Jury beeindruckte das sehr originelle und überraschende Motiv der gegabelten Allee. Es sei dem Fotografen gelungen, einen wunderbaren Effekt zu nutzen. Die Allee scheine zunächst gespiegelt, ist aber eine reale Gabelung von zwei vollständigen und wunderschönen Linden-Alleen. Für die besondere Stimmung sorge die mit Raureif behangenen Zweige der Linden, die weißen Felder und unbefestigten Wege, so die Jury des bundesweiten Fotowettbewerbes. Dazu käme der kulturhistorische Ursprung dieser Allee.

„Nach früherem Brauch musste, so die Sage, jede Braut zwischen Havelberg und Wöplitz zu ihrer Hochzeit eine Linde pflanzen“, so Erik Peretzke. Heute hat die Allee eine Länge von etwa 1,3 km.

Katharina Dujesiefken, BUND-Alleenexpertin: „Dieser herrliche Brauch ist ein Beispiel dafür, wie sehr Alleen zu unserem Kulturgut gehören. Heute sind diese Alleen ein besonders beeindruckendes und wichtiges Landschaftselement, begeistern Anwohner und Touristen gleichermaßen.“

Wie grüne Lebensadern durchziehen Wege unsere Landschaft, ermöglichen uns von einem Ort zum anderen zu gelangen oder bei einem Spaziergang die Seele baumeln zu lassen. Auch Tiere wie Insekten, Fledermäuse und Vögel nutzen die Strukturen entlang der Wege, wie Alleen, Baumreihen oder Hecken, als Lebensraum und um sich zu orientieren.

„Viele naturnahe ländliche Wege und mit ihnen die Natur und Artenvielfalt am Wegesrand werden überbaut. Täglich findet Zerschneidung von Landschaft durch Neu- und Ausbau auch durch den ländlichen Wegebau statt. Es ist ein Schatz, ein naturbelassenes Wegenetz, wie hier, zu finden“, sagt Katharina Dujesiefken.

Zu den weiteren Platzierungen im Wettbewerb „Allee des Jahres 2023“

Die Bildautoren sagten: „Während der Wintertage in der Raureifphase übte die Allee einen märchenhaften Charme aus und an der Stelle, an welcher die Allee sich gabelt, hatte sie etwas von einer optischen Täuschung, einem Spiegelungseffekt“. Insgesamt gab es bei dem Wettbewerb zur Allee des Jahres 2023 über 180 eingesendete Beiträge.

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