Gemeinsam Wälder und Wiesen für Wildkatzen schaffen

03. Juli 2024 | BUND, Wildkatze, Naturschutz, Wälder

Die Europäische Wildkatze kehrt langsam in ihren ursprünglichen Lebensraum zurück. Mit dem im Bundesprogramm Biologische Vielfalt geförderten Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ unterstützt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Ausbreitung. Ein Wildkatzenwald von morgen ist unaufgeräumt, strukturreich und gefährdungsarm.

 (BUND Sachsen-Anhalt )

BUND gibt praktische Tipps und lädt zum Mitmachen ein
 

Der BUND erklärt in einerm neuen zwölfelfseitigen BroschüreFlyer, was das bedeutet und wie ein Wildkatzenwald entstehen kann. Darin gibt der Verband Praxisempfehlungen für Flächenbesitzende und –bewirtschaftende und lädt sie ein, sich zu beteiligen.

Projektleiterin Friederike Scholz: „Die Europäische Wildkatze ist auf vernetzte, naturnahe Laub- und Mischwälder mit Lichtungen und angrenzenden Wiesen angewiesen. Sie meidet offene, ausgeräumte Landschaften. Umso strukturreicher der Lebensraum, desto geeigneter für die Wildkatze.“

Praxisempfehlungen für wildkatzengerechte Lebensräume auf einen Blick

Scholz nennt konkrete Beispiele: „Indem Sie dauerhaftes Totholz im Wald belassen, schaffen Sie für die Wildkatze Verstecke als Ruheplätze und für die Jungenaufzucht. Indem Sie Feldgehölze erhalten, ermöglichen Sie der Wildkatze eine erfolgreiche Mäusejagd. Um Gefahren für die Art zu vermeiden, raten wir, bei Waldarbeiten Rücksicht auf die Jungenaufzuchtzeit zu nehmen.“.

Der BUND gestaltet noch bis 2028 in zehn Bundesländern weitere Wildkatzenwälder

Die Wildkatze soll sich in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet wieder ausbreiten. Deshalb sucht der BUND nach weiteren Menschen und Organisationen, die sich mit uns für die Wildkatze engagieren. Die Maßnahmen haben positive Auswirkungen, nicht nur für die Wildkatze. Sie tragen auch zu mehr Klimastabilität im Wald bei, von der die Menschen profitieren.  

Flächenbesitzende haben die Entscheidungshoheit darüber, welche Maßnahmen auf ihrem Land umgesetzt werden. Der BUND unterstützt mit seiner Wildkatzen-Expertise und vielen ehrenamtlichen Helfer*innen. Der Aufruf des BUND richtet sich an Forstverwaltungen, Privatwaldbesitzende sowie andere Waldnutzende aus den Bereichen Forst, Landwirtschaft, Jagd, Grundbesitz, Verwaltung, Kommunen und Kirche.

 

 

Waldbesitzer*innen, Mitstreiter und Freiwillige gesucht

Natürlich agiert der BUND nicht allein. Wir setzen auf die Zusammenarbeit mit Waldnutzenden, Entscheidungsträger*innen aus Forst, Landwirtschaft, Jagd, Grundbesitz, Verwaltung, Kommunen und Kirche.

Sie wohnen nahe einem der Projektwälder in Sachsen-Anhalt und wollen sich engagieren? Oder Sie besitzen ein Waldstück und sind interessiert an einer Kooperation zur Aufwertung des Waldes und seiner Randgebiete? Jedes Jahr zwischen Oktober und April wird außerdem das Wildkatzenmonitoring mithilfe der sogenannten Lockstockmethode durchgeführt. Hier sind wir ebenfalls auf der Suche nach Freiwilligen, die eigene Lockstöcke aufstellen und in regelmäßigen Abständen in einem nahgelegenen Waldgebiet überprüfen wollen. Wir bieten dafür im Vorfeld Schulungen an.
Sprechen Sie uns an, um Ihr freiwilliges Enganagement oder Finanzierungs- und Umsetzungsmöglichkeiten von Maßnahmen in Ihrem Wald zu besprechen.


Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme an wildkatze(at)bund-st.de

 

Hintergrund:

Das sechsjährige Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert. Das Projekt setzen der BUND-Bundesverband, die BUNDjugend und die BUND-Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen um. Mehr zum Projekt erfahren

Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) lebt zurückgezogen in strukturreichen Laub- und Laubmischwäldern. Ursprünglich in ganz Deutschland heimisch, leben heute etwa 6000 bis 8000 Tiere überwiegend in Mittel- und Süddeutschland. Mit dem Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ zielt der BUND darauf ab, dass sich die Wildkatze neue Lebensräume erobern und wieder ausbreiten kann. Sie steht dabei stellvertretend für viele andere Waldbewohner. Dort, wo sich die Wildkatze wohlfühlt, sind die Bedingungen für viele Arten wie Bechsteinfledermaus, Mittelspecht oder Schwarzstorch optimal. www.bund.net/wildkatze

 

Mehr Informationen:

 

Kontakt
Luisa Littich 
Öffentlichkeitsarbeit & Freiwilligeneinbindung "Wildkatzenwälder von morgen"
Mobil: 0151 23537190

Die Kindergruppe "Teufelsstein-Strolche" aus Schköna halfen dem BUND Sachsen-Anhalt 2024 bei dem Artenmonitoring der Wildkatze. Die zwölf Kinder im Alter zwischen drei und zwölf Jahren lernten bei Wildkatzennachmittagen in der alten Dorfschule viel über das Aussehen und das Verhalten der Katzen.
Die Kinder übernahmen die wöchentlichen Kontrolle der angerauten und mit Baldrian als Wildkatzen-Lockstoff präparierten Holzlatte. Diese wird als Lockstock bezeichnet. Vor der Linse der zusätzlich angebrachten Wildkamera waren Tiere wie Füchse, Dachse, Wildschweine, Baummarder und Rehe.

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